Politik

Schulungen helfen vor allem älteren Pflegekräften

  • Mittwoch, 18. September 2013

Bremen – Ältere Pflegefachkräfte profitieren im Vergleich zu jüngeren Beschäftigten deutlich mehr von Schulungsangebotenen zur Förderung der Gesundheit. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen. Demnach stellten die Forscher bei fast einem Drittel der über 51-Jährigen (28 Prozent) eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes fest, in der Altersgruppe der 18- bis 44-Jährigen ermittelten sie dagegen nur 13 Prozent.

Der Studie zufolge benannten auch beim Umgang mit psychischen und körperlichen Belastungen vor allem ältere Beschäftigte positive Effekte durch die Teilnahme an Schulungen: So empfanden 38 Prozent der über 51-Jährigen weniger psychische und 19 Prozent geringere körperliche Belastungen. Anders dagegen bei den 45- bis 51-Jährigen: Hier gaben nur 15 Prozent der Befragten an, eine geringere psychische Belastungen zu spüren.

Eine Verminderung der körperlichen Belastungen durch Schulungsmaßnahmen stellte in dieser Gruppe niemand fest. Auch bei der jüngsten Altersgruppe, den 18- bis 44-Jährigen, fanden die Forscher deutlich weniger positive Effekte durch Schulungen im Vergleich zu den über 51-Jährigen: Hier nahmen 23 Prozent eine Reduzierung der psychischen und 5 Prozent eine Verringerung der körperlichen Belastungen wahr.

„Insgesamt scheinen Schulungen zur Verbesserung von Kreuz- und Rückenschmerzen den höchsten positiven Effekt zu erzielen, da hier in allen Altersgruppen von einer Verbesserung berichtet wird“, sagte der Leiter der Studie Stefan Görres, Geschäfts­führender Direktor des IPP. Nach Berufsgruppen differenziert werde zudem deutlich, dass die Mitarbeiter der Leitungsebene den größten langfristigen Nutzen aus den Schulungs­maßnahmen ziehen.

„Klar ist, dass die Gesunderhaltung für die Mitarbeiter in der Pflege angesichts des eklatanten Fachkräftemangelns sowie alternder Belegschaften einen hohen Stellenwert besitzt und eine lohnende Investition in die Personalentwicklung sein kann“, verwies Projektkoordinatorin Martina Stöver vom IPP.

Nun seien die Versorgungseinrichtungen, Krankenkassen und öffentlichen Entschei­dungsträger gefordert, die belastenden Arbeitssituationen von Pflegenden zu identi­fizieren und mit entsprechenden präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen zu reagieren. „Damit lässt sich auch die Attraktivität von Ausbildung und Beruf steigern“, so Stöver. Und dem Fachkräftemangel könne adäquat begegnet werden.

hil

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