Schulungsprogramme für Herz-Kreislauf-Patienten wirken
Mannheim – Schulungsprogramme verbessern die Lebensqualität von Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK). Sie sind daher als Sekundärprävention empfehlenswert. Das berichtete eine Arbeitsgruppe um den Kardiologen Martin Dürsch aus Frankfurt auf der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim.
An der Studie nahmen 367 KHK-Patienten teil, die ambulant betreut wurden. 181 Patienten wurden Teil der Schulungsgruppe, 186 der Kontrollgruppe. Die Schulungseinheiten wurden mit Unterrichtsmaterialien wie Patientenbroschüre mit Bewegungstagebuch und Unterrichtskärtchen für die schulende Person ausgestattet, die Kontrollgruppe wurde nicht geschult.
Alle Studienteilnehmer wurden mittels Aktivitätsfragebogen, Lebensqualitäts-Fragebogen, Ergometrie und Messungen des Body-Mass-Index vor Studienbeginn und nach etwa einen halben Jahr verglichen. Die geschulte Gruppe steigerte ihre körperliche Aktivität um rund 31 Prozent, die Angehörigen der Kontrollgruppe nur um rund zehn Prozent.
Die Auswertung der Daten zur Lebensqualität ergab ebenfalls einen signifikanten Unterschied: Die geschulten Patienten bewerteten die Veränderung ihrer Lebensqualität systematisch höher als die Kontrollgruppe. Darüber hinaus waren die Schulungsteilnehmer signifikant besser über kardiovaskuläre Risikofaktoren informiert und erwiesen sich als notfallkompetenter als die Kontrollgruppe. Bei der maximalen ergometrischen Leistungsfähigkeit und dem BMI zeigten sich keine signifikanten Unterschiede.
„Mit einem breit einsetzbaren, relativ einfachen Schulungsprogramm könnte dem anhaltenden Trend zum ungesunden Lebensstil bei KHK-Patienten ein wirksames Mittel entgegengesetzt werden“, folgern die Studienautoren.
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