Vermischtes

Schwangere Hebammen sorgen für Kreißsaalschließung

  • Mittwoch, 23. Mai 2018

Überlingen – Die Helios-Klinik in Überlingen hat den Kreißsaal für mehrere Wochen geschlossen, weil drei von acht Hebammen schwanger sind. Sobald die Schwanger­schaft bekannt wird, gilt für Hebammen ein Beschäftigungsverbot, wie die Presse­sprecherin der Klinik, Claudia Prahtel, mitteilte. Auch eine vierte Hebamme sei ausgefallen. Eine sichere Versorgung von Mutter und Kind sei dadurch nicht rund um die Uhr zu gewährleisten, sagte Klinikgeschäftsführer Sven Axt. Zuvor hatten Südkurier und Schwäbische Zeitung darüber berichtet.

Es ist laut Kliniksprecherin das erste Mal, dass die Überlinger Klinik ihren Kreißsaal schließen muss – voraussichtlich bis Juli. „Wir haben rund 40 Frauen, die sich für diesen Zeitraum bereits zur Geburt bei uns angemeldet hatten, persönlich und zusätzlich per Brief informiert“, sagte Prahtel. Die umliegenden Kliniken, an die sie sich wenden können, seien Singen, Friedrichshafen, Sigmaringen und Konstanz. Sobald ausgeschriebene Stellen besetzt und die neuen Mitarbeiter eingearbeitet sind, soll es in Überlingen weitergehen.

2017 sind nach Angaben der Klinik 577 Kinder im Überlinger Kreißsaal zur Welt gekommen. Die vier Hebammen, die noch im Dienst sind, beraten demnach nun in der Geburtsplanungssprechstunde, arbeiten neue Kollegen ein oder nehmen sich einen Freizeitausgleich.

Hebammen fehlen derzeit fast überall. Der Deutsche Hebammen­verband (DHV) beklagt seit Langem, dass Schwangere kaum noch eine Hebamme zur Betreuung finden. Zudem prangert er schlechte Bezahlung, Arbeitsbelastung und hohe Haftpflichtprämien an.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung