Seit 60 Jahren im Kampf gegen die Krankheiten der Armut
Würzburg – Früher nannte man sie „Aussätzige“: An Lepra und Tuberkulose erkranken fast nur Menschen, die ohnehin kaum genug zum Leben haben. In Europa sind die Krankheiten heute weitgehend besiegt, doch in vielen armen Ländern wüten sie weiter. Seit 60 Jahren kümmert sich die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) um die Opfer.
Am 18. Januar 1957 wurde die Hilfsorganisation in Würzburg gegründet. Anlass war ein Zeitungsartikel. Der Journalist Franz von Magnis hatte 1955 in Äthiopien einen Lepraarzt besucht und aus seinen Eindrücken eine eindringliche Reportage geschrieben. Daraufhin rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft an – viele Menschen wollten für die Leprahilfe spenden. Um die Spenden annehmen zu können, gründete von Magnis mit sechs Gleichgesinnten das „Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk“ – das Kürzel DAHW ist bis heute geblieben, obwohl der Name geändert wurde.
Die DAHW fördert weltweit die Forschung zu Armutskrankheiten, neben Lepra zählen dazu auch Tuberkulose und Leishmaniose. Im laufenden Jahr unterstützt das Hilfswerk 151 Projekte in 20 Ländern mit 12,2 Millionen Euro. Damit ist es eines der größte Lepra-Hilfswerke weltweit. Zudem schult es Ärzte in den Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und Südamerikas. Insbesondere für Leprakranke steht zudem die soziale Arbeit im Vordergrund, da die Krankheit mit Stigmatisierung und Ausgrenzung einhergeht.
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