Vermischtes

Seit 60 Jahren im Kampf gegen die Krankheiten der Armut

  • Mittwoch, 18. Januar 2017

Würzburg – Früher nannte man sie „Aussätzige“: An Lepra und Tuberkulose erkranken fast nur Menschen, die ohnehin kaum genug zum Leben haben. In Europa sind die Krank­heiten heute weitgehend besiegt, doch in vielen armen Ländern wüten sie weiter. Seit 60 Jahren kümmert sich die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) um die Opfer.

Am 18. Januar 1957 wurde die Hilfsorganisation in Würzburg gegründet. Anlass war ein Zeitungsartikel. Der Journalist Franz von Magnis hatte 1955 in Äthiopien einen Lepra­arzt besucht und aus seinen Eindrücken eine eindringliche Reportage geschrieben. Darauf­hin rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft an – viele Menschen wollten für die Leprahilfe spenden. Um die Spenden annehmen zu können, gründete von Magnis mit sechs Gleich­gesinnten das „Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk“ – das Kürzel DAHW ist bis heute geblie­ben, obwohl der Name geändert wurde.

Die DAHW fördert weltweit die Forschung zu Armutskrankheiten, neben Lepra zählen da­zu auch Tuberkulose und Leishmaniose. Im laufenden Jahr unterstützt das Hilfswerk 151 Projekte in 20 Ländern mit 12,2 Millionen Euro. Damit ist es eines der größte Lepra-Hilfs­werke weltweit. Zudem schult es Ärzte in den Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und Süd­amerikas. Insbesondere für Leprakranke steht zudem die soziale Arbeit im Vorder­grund, da die Krankheit mit Stigmatisierung und Ausgrenzung einhergeht.

dpa

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