Selbsthilfeverband fordert Schilddrüsentests bei Kindern und Jugendlichen
Bonn – Die Schilddrüsenfunktion im Rahmen der Kinder- und Jugendvorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 beziehungsweise J1 zu kontrollieren, hat die Schilddrüsen-Liga Deutschland gefordert. Im Augenblick gebe es dabei eine Lücke: Angeborene Schilddrüsenfunktionsstörungen würden in Deutschland kurz nach der Geburt rechtzeitig erkannt. Bei später erworbenen Funktionsstörungen sei dies anders: Messungen der Schilddrüsenhormonwerte seien nach der Neugeborenen-Periode nicht Bestandteil der üblichen Vorsorgeuntersuchungen.
Der Verband weist daraufhin, dass sich eine Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern oft wenig und sehr unspezifisch durch Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung sowie durch Übergewicht äußere. In der Schule falle oft eine Lernschwäche auf. Die Schilddrüsen-Liga Deutschland fordert daher, die Laborparameter für Schilddrüsenerkrankungen auch in den Kinder- und Jugenduntersuchungen regelhaft zu überprüfen.
Bis dies zum Standard werde, müssten Kinderärzte und Eltern die Untersuchung zusätzlich ansetzen, wenn der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung bestehe oder wenn Schilddrüsenerkrankungen in der Familie bekannt seien.
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