Ausland

Selenskyj warnt vor neuer Atomkatastrophe

  • Donnerstag, 11. August 2022
/picture alliance, Planet Pix via ZUMA Press Wire, Ukrainian Presidential Press Off
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Kopenhagen – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft vor einer neuen Atomkatastrophe ähnlich der von Tschernobyl 1986 gewarnt. Russland sei ein terroristischer Staat, der das Atomkraftwerk Saporischschja als Geisel halte und zur Erpressung nutze, sagte er heute per Videoschalte zum Auftakt einer Ukraine-Geberkonferenz in Kopenhagen.

Russland sei heute noch zynischer und noch gefährlicher als die Sowjetunion, die die Atomkatastrophe von Tschernobyl einst habe verheimlichen wollen. „Wir müssen Europa vor dieser Bedrohung schützen“, sagte Selenskyj.

Saporischschja sei nicht nur das größte Atomkraftwerk Europas, sondern auch das drittgrößte der Erde. Die Reaktion auf das russische Vorgehen müsse umfassend sein. Die Ukraine brauche zur Verteidigung das Maxi­male an Bewaffnung und Munition. „Niemand braucht neue Katastrophen“, sagte Selenskyj.

Bei der Geberkonferenz #CopenhagenUkraine sollte es heute um Waffen, die Ausbildung von Soldaten und Hilfe bei der Minenräumung für die Ukraine gehen. Repräsentanten von 26 Ländern waren vor Ort dabei, darunter mehrere Verteidigungsminister. Deutschland wurde von dem für Rüstung zuständigen Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Benedikt Zimmer, vertreten.

Dänemark kündigte zum Auftakt der Konferenz an, die Ukraine mit weiteren 110 Millionen Euro für Waffen, Ausrüstung und Ausbildung zu unterstützen. Nach fast sechs Monaten Krieg, Zerstörung und Leid kämpften die Ukrainer heldenhaft weiter, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Diesen ungleichen Krieg könne das Land aber nicht alleine führen.

„Wir alle müssen unsere Unterstützung für die Ukraine fortsetzen und stärken, mit Waffen, Ausbildung, Minenräumung, Finanzierung“, sagte sie. An Selenskyj und das ukrainische Volk gerichtet betonte sie: „Wir lassen Sie nicht im Stich.“

Die Sorge um einen atomaren Zwischenfall in Europas größtem Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine beschäftigt mittlerweile auch die Vereinten Nationen. Auf Antrag Russlands stand heute in New York eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats auf dem Programm.

UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor einer neuen Katastrophe. Im ukrainischen Kernkraftwerk Tschernobyl hatte sich 1986 der schlimmste atomare Unfall auf europäischem Boden ereignet. International gibt es zunehmend Befürchtungen, dass sich in Saporischschja durch Raketenangriffe etwas ähnlich Schlim­mes ereignen könnte.

dpa

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