Seltene Erkrankungen: Bundesärztekammer plädiert für mehr Mittel

Berlin – Mehr öffentliche Mittel für die Erforschung, Diagnose und die Therapie von seltenen Erkrankungen fordert der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt.
„Wir haben hier die Verantwortung der Vielen für die Wenigen“, sagte Reinhardt in einer neuen Folge des Podcasts „Sprechende Medizin“ der BÄK.
Der BÄK-Präsident wies daraufhin, dass die Fallzahlen bei einzelnen seltenen Erkrankungen zu niedrig seien, um für Arzneimittelhersteller wirtschaftlich attraktiv zu sein. Daher sei die Forschungsaktivität in diesem Bereich oft zu niedrig.
Reinhardt lobte, dass seit der Einführung des sogenannten Rare Disease Day in Europa und Kanada im Jahr 2008 das Bewusstsein für seltene Erkrankungen stark zugenommen habe.
Wichtige Entwicklungen seien der Aufbau von Zentren für seltene Erkrankungen in Deutschland sowie eine internationale Vernetzung im Rahmen von europäischen Referenzzentren. Diese gelte es jetzt weiter auszubauen, so Reinhardt.
Ein Fortschritt bei der Diagnostik erhofft er sich von der künstlichen Intelligenz (KI): Diese könne künftig aus den Daten in der Patientenakte Symptom- und Befundkonstellationen erkennen, die für bestimmte seltene Erkrankungen sprechen könnten, so der BÄK-Präsident.
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