Senioren haben zu wenig Informationen über Altenhilfe

Neubrandenburg/Schwerin – Vielen Senioren in Mecklenburg-Vorpommern entgeht nach Einschätzung des Neubrandenburger Hochschulprofessors Ulf Groth finanzielle Unterstützung, weil sie schlecht informiert werden.
Konkret gehe es um die Altenhilfe nach dem Sozialgesetzbuch XII, erklärte der Sprecher der Landesarmutskonferenz heute. Dabei handele es sich um eine Leistung der Sozialhilfe, die dazu beitragen soll, altersbedingte Schwierigkeiten zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern.
2016 habe es im Nordosten nur 18 Förderungen über die Altenhilfe gegeben, sagte Groth unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Landesamts. „Dies deutet auf einen hohen Unbekanntheitsgrad in der Bevölkerung, eine ungenügende Aufklärung seitens der kommunalen Sozialämter und gegebenenfalls auch eine Nichtbeachtung dieser Vorschrift bei karitativen Leistungserbringern.“
Groth forderte eine bessere Information der Senioren. Es gebe viele Möglichkeiten: So könnten über die Altenhilfe Fahrtkosten zu Veranstaltungen von Seniorenclubs oder kulturellen Veranstaltungen übernommen werden.
Auch Leistungen zur Beschaffung und Erhaltung einer altengerechten Wohnung seien möglich, etwa die Kostenübernahme für einen rutschfesten Bodenbelag, wenn andernfalls Unfallgefahr besteht. Für die Altenhilfe gelten nach Groths Worten Einkommensgrenzen: Derzeit müsse ein Alleinlebender im Land unter 1.100 bis 1.200 Euro Alterseinkünfte haben, um Leistungen erhalten zu können.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: