Sicherheitsausschuss prüft Risiko von Enzephalitis bei Varizellen-Impfstoffen

Amsterdam – Der Sicherheitsausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) überprüft das bekannte Risiko einer Enzephalitis bei den beiden Varizellen-Impfstoffen Varilrix und Varivax. Das teilte die EMA heute mit.
Die Überprüfung wurde demnach vom PRAC veranlasst, nachdem in Polen über einen Fall berichtet worden war, bei dem ein Kind wenige Tage nach der Verabreichung des Varilrix-Impfstoffs eine Enzephalitis entwickelt hatte.
Der Patient starb laut Mitteilung einige Tage später an den Folgen der Enzephalitis. Als Vorsichtsmaßnahme hat die polnische Arzneimittelbehörde den Vertrieb von Impfstoffen aus der fraglichen Charge ausgesetzt.
Der PRAC will nun alle verfügbaren Beweise auswerten, um das Risiko einer Enzephalitis besser zu verstehen und zu entscheiden, ob regulatorische Maßnahmen erforderlich sind. Während die Angelegenheit untersucht werde, könnten die Impfstoffe weiterhin in Übereinstimmung mit der zugelassenen Produktinformation verwendet werden, schreibt die EMA.
Die Impfstoffe sind in der Europäischen Union (EU) weit verbreitet. Enzephalitis wird in den Produktinformationen als Nebenwirkung aufgeführt, die auf seltenen Berichten während der Überwachung nach dem Inverkehrbringen beruht.
Varilrix und Varivax sind der EMA zufolge für die Impfung von Erwachsenen und Kindern ab einem Alter von 12 Monaten und in bestimmten Bevölkerungsgruppen ab einem Alter von 9 Monaten gegen Windpocken zugelassen. Sie enthalten abgeschwächte Lebendviren (abgeschwächtes Varizella-Virus).
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