Sicherheitsscanner keine Gefahr für Patienten mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren

München/Berlin – Körperscanner, wie sie beispielsweise an Flughäfen eingesetzt werden, stellen für Patienten mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren keine Gefahr dar. Das ergaben Untersuchungen von Carsten Lennerz, Deutsches Herzzentrum München, die er auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) vorstellte.
Die Arbeitsgruppe hat 300 dieser Geräte im Herzzentrum München in einem Routine-Check getestet. Patienten wurden einem Körperscan wie bei der Flughafensicherheitskontrolle unterzogen. Mittels eines Elektrokardiogramms wurde dabei beobachtet, ob es zu Störungen der Geräte als Folge von elektromagnetischen Interferenzen kommt.
Die Wissenschaftler fanden keine keine Hinweise auf elektromagnetische Interferenzen oder Störungen durch den getesteten Ganzkörperscanner. „Unsere Studie zeigt, dass Millimeterwellen-Körperscanner für Patienten mit Schrittmachern, implantierbaren Cardioverter-Defibrillatoren (ICD) und Geräten für die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) keine Gefahr bedeuten“, so Lennerz. Spezielle Sicherheitsprotokolle für den Einsatz der Scanner seien daher nicht nötig.
Anfang diesen Sommers hatte der Münchner Wissenschaftler auch eine Studie zu möglichen Wechselwirkungen von Herzschrittmachern beziehungsweise Defibrillatoren mit Elektroautos vorgestellt. Lennerz kommt darin zu dem Schluss, dass von derzeitigen Elektroautos ebenfalls keine Gefahr für die Träger der Geräte ausgeht. Die Arbeit ist in der Zeitschrift Annals of Internal Medicine erschienen (2018; doi: 10.7326/M17-2930).
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