Sieben-Tage-Inzidenz erreicht neue Höchststände

Berlin – Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen und hat den zweiten Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 213,7 an. Bereits gestern hatte es mit 201,1 einen Rekord bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 153,7 (Vormonat: 64,4) gelegen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages bundesweit 21.832 Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4 Uhr wiedergeben. Am vergangenen Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen bundesweit mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht.
Sachsen bleibt unterdessen das Bundesland mit der höchsten Neuinfektionsrate. Das RKI gab die Sieben-Tages-Inzidenz heute mit 483,7 an. Das war etwas niedriger als gestern, aber immer noch der höchste Wert aller Bundesländer.
Die höchste Inzidenz der 13 Regionen im Freistaat Sachsen wies mit 864,2 der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aus. Das war nach dem Landkreis Miesbach in Bayern (868,4) der bundesweit zweithöchste Wert. Der Landkreis Meißen liegt mit einem Wert von 723,5 ebenfalls unter den bundesweit zehn Landkreisen mit dem stärksten Infektionsgeschehen.
Dass sich in Sachsen die Pandemie vor allem unter den nicht vollständig gegen SARS-CoV-2 geimpften Menschen abspielt, zeigt ein Blick auf die Grafik der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen von heute. Die 7-Tage-Inzidenz liegt demnach bei den nicht vollständig Geimpften weit über 800. Bei den doppelt Geimpften liegt sie unter 100.
In Bayern lagen heute laut RKI vier Landkreise über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 800. Bayernweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 348. Auch in Berlin ist die Inzidenz sprunghaft angestiegen. Nachdem der Wert in den Vortagen bei unter 200 verharrt war, lag er nun bei 220,8. Damit liegt der Wert in der Hauptstadt nun auch über dem Bundesdurchschnitt von 213,7.
Vor genau einer Woche hatte der Wert bei 10.813 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 169 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.804.378 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Coronapatienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI heute mit 4,31 an (gestern: 3,93).
Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungsinzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen.
Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.397.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96.727.
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