Medizin

Softdrinks und Fruktose fördern Proteinurie

  • Montag, 11. November 2013
Uploaded: 11.11.2013 19:17:13 by mis
dpa

Atlanta – Ein häufiger Konsum von Süßgetränken könnte auf Dauer die Nieren schädigen, warnen US-Nephrologen auf ihrer Jahrestagung in Atlanta. Eine dort vorgestellte Studie brachte die fruktosehaltigen Getränke mit einer Proteinurie in Verbindung, eine andere liefert eine mögliche Erklärung dafür.

Das Team um Ryohei Yamamoto der Graduate School of Medicine in Osaka hatte Angestellte der Universität nach ihrem Süßgetränkekonsum befragt. Zu Beginn der Studie waren alle nierengesund. Doch nach im Mittel 2,9 Jahren wurde bei fast jedem zehnten Eiweiß im Urin nachgewiesen. Die Rate stieg mit der Zahl der täglichen Süßgetränke von 8,4 Prozent (kein Getränk) auf 8,9 Prozent (ein tägliches Getränk) und 10,7 Prozent (zwei oder mehr Süßgetränke).

Eine ähnliche Assoziation hatten Epidemiologen der Loyola University Chicago vor einigen Jahren in der US-National Health and Nutrition Examination Survey gefunden, eine Querschnittstudie die regelmäßig die Ernährungsgewohnheiten der US-Bevölkerung untersucht. Auch dort hatten Liebhaber von Softdrinks häufiger eine Albuminurie (PLoS One 2008; 3: e3431)

Süßgetränke werden heute mit Fruktosesirup hergestellt. Der darin enthaltene Fruchtzucker hat in Experimenten, die Agustin Gonzalez-Vicente von der Case Western Reserve University in Cleveland an Ratten durchgeführt hat, die Empfindlichkeit der Nieren auf das Hormon Angiotensin II erhöht.

Angiotensin II steigert den Blutdruck und der hohe Konsum von Fruchtzucker könnte damit einen Beitrag liefern für die Zunahme von arterieller Hypertonie, Diabetes, Adipositas und Nierenversagen, schreibt die American Society of Nephrology in einer Pressemitteilung.

rme

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