Soziale Gerechtigkeit in OECD-Staaten sehr unterschiedlich
Gütersloh – Unter den führenden Wirtschaftsnationen gibt es einer Studie zufolge ein großes Gefälle in der sozialen Gerechtigkeit. Den vorbildlichen nordeuropäischen Ländern stehen innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Länder mit einem großen Nachholbedarf wie etwa die USA, Griechenland, Chile, Mexiko und die Türkei gegenüber, ergab eine am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung. Deutschland liegt demnach im Mittelfeld.
Die Experten verglichen bei 31 OECD-Staaten die Politikfelder Armutsvermeidung, Bildungszugang, Arbeitsmarkt, sozialer Zusammenhalt und Nicht-Diskriminierung, Gesundheit sowie Generationengerechtigkeit und vergaben dafür Punkte. Die größte soziale Gerechtigkeit herrscht der Untersuchung zufolge in Island, gefolgt von Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland. Deutschland landete auf dem vierzehnten Platz von 31 analysierten OECD-Staaten.
Vor allem Armut und die wachsende Kluft zwischen arm und reich seien ein großes Problem in der OECD. So müssten im Schnitt der 31 analysierten Staaten 10,8 Prozent der Menschen mit weniger als der Hälfte des mittleren nationalen Haushaltseinkommens auskommen und würden entsprechend als arm gelten, bei Kindern seien es sogar 12,3 Prozent.
Hier zeige sich aber besonders stark das Gefälle zwischen den Ländern: So liege die Kinderarmut in Dänemark bei nur 3,7 Prozent, in den USA als größter Volkswirtschaft der Welt aber bei 21,6 Prozent. Deutschland befindet sich mit 8,3 Prozent Kinderarmut auf dem achten Platz des Rankings.
Bei der Frage gerechter Bildungschancen liegen demnach ebenfalls die nordeuropäischen Staaten Island, Finnland, Schweden und Dänemark vorne, während etwa Deutschland auf Platz 22 und damit im letzten Drittel der 31 Staaten rangiere.
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