Soziale Probleme bei jungen Patienten häufig

Hamburg – Rund jeder zweite Arzt sieht bei einem großen Teil seiner Patienten im Kindes- und Jugendalter erhebliche soziale Probleme. Das zeigt die Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“ der Stiftung Gesundheit. 43,8 Prozent der befragten niedergelassenen Ärzte und 40,8 Prozent der Klinikärzte stellten danach Probleme fest, die über das alterstypische Maß hinausgingen. Die Befragung bestätigt laut der Stiftung Gesundheit die Einschätzung, dass Ärzte eine wichtige Rolle als Signal- und Anlaufstelle für Probleme von Kindern und Jugendlichen spielen. Sie könnten die sozialen Probleme ihrer jungen Patienten jedoch nicht allein lösen.
Laut der Erhebung sehen die Ärzte den größten Handlungsbedarf in der Arbeit mit den Familien: Circa 80 Prozent der Ärzte – Niedergelassene und Kliniker – sprachen sich für verstärkte frühe soziale Hilfen in diesem Bereich aus. Auch Sozialarbeit sollte laut rund 70 Prozent vermehrt stattfinden. In einem verstärkten polizeilichen (etwa zwölf Prozent) oder strafrechtlichen Vorgehen (rund zehn Prozent) hingegen sehen nur wenige Mediziner eine Lösung.
Die Stiftung Gesundheit hatte für die Befragung aus ihrem Ärzteverzeichnis 19.921 niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten sowie 9.734 leitende Klinikärzte angeschrieben. 729 Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten füllten den Fragebogen aus, das entspricht einer Antwortquote von 3,7 Prozent. Von den Klinikern antworteten 450, das sind 4,6 Prozent.
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