Politik

Spahn dringt auf bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte

  • Donnerstag, 20. September 2018
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Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt im Kampf gegen die Personalnot in der Pflege auf bessere Arbeitsbedingungen. „Derzeit ist die Pflege der am wenigsten planbare Beruf, den es gibt“, sagte der CDU-Politiker der Augsburger Allgemeinen (Donnerstag). Viele Beschäftigte in Heimen und ambulanten Diensten hätten vor diesem Hintergrund ihre Stundenzahl reduziert. „Wenn von einer Million Pflegekräften 100.000 nur drei, vier Stunden mehr pro Woche arbeiten würden, wäre schon viel gewonnen.“ 

Dabei sei vieles eine Frage der Organisation, erläuterte Spahn: „Faire Schichtpläne, verlässliche Arbeitszeiten, auch mal drei, vier freie Tage am Stück.“ Für diese Aussage hatte der Minister bereits wenige Stunden nach der Veröffentlichung viel Kritik im sozialen Netzwerk Twitter bekommen. Gegen Mittag stellte er seine Aussagen mit einer eigenen Videobotschaft kar: Auch die Organisationsstrukturen und Arbeitsbedinungen müssten sich ändern, damit Pflegekräfte mehr als Teilzeit arbeiten können.

Die Bundesregierung hat mehrere Vorhaben auf den Weg gebracht, um angesichts von mehr als 20.000 unbesetzten Stellen allein in der Altenpflege mehr Pflegekräfte zu gewinnen. Dazu gehört auch das Ziel, bessere Bedingungen über mehr Tarifverträge durchzusetzen. „Die Krankenhäuser bezahlen flächendeckend nach Tarif, da haben wir dieses Problem weniger“, sagte Spahn. In der Altenpflege seien Unterschiede zwischen einzelnen Trägern größer. „Das liegt auch daran, dass die Pflegekräfte nicht so gut organisiert sind wie beispielsweise die Ärzte, die teilweise drastische Maßnahmen ergreifen, um ihre Forderungen durchzusetzen“, sagte der Minister.

dpa/bee

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