Spanischer Ebola-Patient bekommt experimentelles Serum ZMapp
Madrid – Der mit Ebola infizierte spanische Missionar kann mit demselben experimentellen Serum behandelt werden wie die beiden Ebola-Patienten in den USA. Das spanische Gesundheitsministerium teilte mit, das Serum ZMapp sei am Samstagabend im Krankenhaus Carlos III. in Madrid eingetroffen, in dem der 75-jährige Priester Miguel Pajares behandelt wird.
Zuvor hatte die Arzneimittelaufsichtsbehörde demnach eine Importerlaubnis für das Serum erteilt. Der Priester hatte sich in Liberia mit dem Ebola-Virus angesteckt und war am Donnerstag unter strengen Schutzvorkehrungen nach Madrid geflogen worden.
Das von einem US-Labor entwickelte Serum ZMapp wurde bislang nur an Tieren getestet. Mangels Medikamenten gegen Ebola wurde es dennoch bei einem Arzt und einer Krankenschwester aus den USA angewendet, sie sich beim Umgang mit Ebola-Kranken in Liberia infiziert hatten. Sie werden in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia behandelt.
Nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums konnte ZMapp aufgrund einer Regelung importiert werden, wonach unerprobte Medikamente bei Lebensgefahr für den Patienten und fehlender Alternativen eingesetzt werden dürfen.
Angehörige von Pajares teilten am Wochenende mit, der Zustand des 75-Jährigen sei stabil. Der Geistliche habe kein Fieber und leide nicht an Blutungen, sagte sein Bruder Emilio Pajares der staatlichen Nachrichtenagentur Efe
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Ebola-Epidemie in Westafrika am Freitag zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt. Nach ihren Angaben starben bisher mehr als 961 Menschen an dem durch Körperflüssigkeiten übertragenen Erreger, fast 1800 Menschen infizierten sich.
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