SPD will bezahlte zehntägige Pflegezeit einführen

Berlin – Union und SPD wollen nach Darstellung der Sozialdemokraten eine kurze bezahlte Pflegezeit einführen.
„Eingebettet in eine große Pflegereform sollen Familien, die Angehörige pflegen, besser unterstützt werden”, sagte die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post vom Donnerstag. Dafür solle die zehntägige Auszeit vom Job, die Angehörige heute schon in akuten Fällen nehmen können, künftig bezahlt werden. Der Vorschlag ist Thema bei den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD, die heute in Berlin fortgesetzt werden. Bezahlt werden solle die für akute Fälle gedachte Auszeit von den Pflegeversicherungen, und zwar als Lohnfortzahlung in Höhe des Krankengeldes.
40 Millionen Euro Kosten
„Wir rechnen damit, dass rund 50.000 Menschen eine solche zehntägige Pflegezeit in Anspruch nehmen werden“, sagte Schwesig. Das seien dann jährlich 40 Millionen Euro. „Angesichts dessen, dass wir eine Pflegereform mit einer Beitragssatzerhöhung von 0,5 Prozentpunkten planen, die den Pflegekassen fünf Milliarden Euro einbringt, ist dies eine überschaubare Ausgabe.“
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