Sportwetten haben großen Suchtfaktor

München – Sportwetten bergen nach Ansicht von Experten ein hohes Suchtrisiko. „Vor allem für junge Männer sind sie faszinierend und gefährlich“, erklärte der Geschäftsführer der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG), Konrad Landgraf, heute in München.
Inzwischen gebe es mehr als 200 Wettbüros im Freistaat. Nach erfolgter Lizenzvergabe werden es laut LSG bis zu 400 sein. In der Landesstelle wird daher befürchtet, dass die Zahl krankhafter Glücksspieler in Bayern von derzeit rund 28.000 Menschen steigen wird. Weitere 34.000 Personen zeigten bereits ein problematisches Spielverhalten.
Am 25. September findet ein bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt, an dem sich auch die LSG mit Aktionen in 13 bayerischen Städten beteiligt. Die Sucht bedeutet Landgraf zufolge häufig „den wirtschaftlichen Ruin ganzer Familien“. Im Schnitt habe jeder Spieler rund 24.000 Euro Schulden.
Die Landesstelle Glücksspielsucht koordiniert bayernweit Prävention, Forschung, Beratung und Hilfe. Sie besteht seit Juni 2008 und wird vom bayerischen Gesundheitsministerium finanziert. Zu ihren Kooperationen zählen auch die freien Wohlfahrtsverbände.
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