Sterbehilfeorganisation „Exit“: Rekord bei Neuanmeldungen
Aarau – Die Schweizer Sterbehilfeorganisation „Exit“ hat 2012 so viele Neuanmeldungen registriert wie noch nie. Rund 7.000 Personen seien im abgelaufenen Jahr beigetreten, schreibt der Zeitungsverbund Sonntag/Mittellandzeitung. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2011 lag bei 6.000.
Großen Anteil an der Entwicklung schreibt die Zeitung einer neuen Rechtslage zu. Seit Januar gilt ein überarbeitetes Erwachsenenschutzrecht. Dadurch würden Patientenverfügungen noch wichtiger, weil Ärzte nun landesweit verpflichtet seien, aktiv nach einer solchen Verfügung zu fragen, so der Sonntag.
Bislang galten in den Schweizer Kantonen unterschiedliche Regelungen. Eine Patientenverfügung beinhaltet, wie eine Person in einer lebensbedrohlichen Situation behandelt oder auch nicht behandelt werden will, wenn sie ihren Willen selbst nicht mehr deutlich machen kann.
Die Sterbehilfeorganisation hat nach eigenen Angaben 65.000 Mitglieder; 60.000 Patientenverfügungen wurden erlassen. Im Gegensatz zur Organisation „Dignitas“ nimmt „Exit“ nur Menschen mit Wohnsitz in der Schweiz auf. Die Schweiz hat sehr liberale Regelungen zu begleiteter Selbsttötung. Die beiden im Kanton Zürich beheimateten Sterbeorganisationen führen die meisten der jährlich rund 500 Freitodbegleitungen in der Schweiz durch.
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