Vermischtes

Sterbewunsch eines Patienten laut Palliativmediziner oft Hilferuf

  • Montag, 27. Januar 2014

Bonn – Auf die Bedeutung der sogenannten passiven Sterbehilfe hat der Direktor der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Bonn, Lukas Radbruch, hingewiesen. „Im Rahmen der Sterbehilfe kann jede Therapie beendet oder darauf verzichtet werden, wenn der Patient dies will. Diese Möglichkeiten befürwortet die Palliativmedizin aus­drücklich“, so Radbruch.

Wichtig sei, dass nicht der Verzicht auf die Behandlung zum Tod führe, sondern das die Ärzte lediglich zuließen, dass das Sterben seinen Lauf nehme. Dafür sei wesentlich, dass Ärzte die Prioritäten, Bedürfnisse und Werte der Patienten besprechen und die gesamte Behandlung darauf abstimmen. „In den letzten 20 Jahren hat die Palliativmedizin ständig dafür gekämpft, dass Patienten die passive Sterbehilfe nutzen können, wenn sie dies wollen“, sagte der Palliativmediziner.

Radbruch betonte, seine Arbeit mit Sterbenden habe ihn in seiner Ablehnung der aktiven Sterbehilfe bestärkt. „Ich sehe zu oft, dass die Frage nach Sterbehilfe eher ein dringen­der Ruf nach Gesprächen und Hilfe, manchmal auch ein wichtiges Ventil für die Hilflosigkeit ist, ohne dass die Patienten wirklich aktive Sterbehilfe wollen“, sagte er. Als Arzt habe er sich klar entschieden, auf keinen Fall aktive Sterbehilfe zu leisten. „Ich bin Arzt geworden, um Leiden zu lindern, nicht um Leben zu beenden“, betonte er.

hil

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