Ausland

Stichprobenstudie: Coronadunkelziffer in Tschechien niedrig

  • Mittwoch, 6. Mai 2020
Tschechiens Gesundheitsminister Adam Vojtech. /picture alliance, Michal Krumphanzl, CTK
Tschechiens Gesundheitsminister Adam Vojtech. /picture alliance, Michal Krumphanzl, CTK

Prag − In Tschechien sind nach ersten Erkenntnissen nur wenige Menschen mit dem neu­artigen Coronavirus SARS-CoV-2 in Kontakt gekommen. Das geht aus einer neuen Stich­probenuntersuchung auf Antikörper gegen das Virus hervor, die heute in Prag vorgestellt wurde.

„Das Hauptergebnis ist, dass der Grad der Immunität in der tschechischen Gesellschaft sehr niedrig ist“, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech. Unter 26.549 Getesteten seien nur 107 positive Fälle gefunden worden.

Das Ergebnis zeige, dass man sehr früh auf die Bremse getreten sei und Gegenmaß­nah­men ergriffen habe, sagte der Leiter des Prager Instituts für Gesundheitsstatistik, Ladislav Dusek.

Den Anteil der antikörperpositiven Menschen schätzen die Epidemiologen unter Berück­sichtigung der Fehlerspanne auf hochgerechnet maximal 0,4 Prozent in Prag und 0,2 Pro­zent in Brünn (Brno). Ein Infektionsherd in Mähren kommt auf die höchste Zahl von 3,3 Prozent.

Verwendet wurde ein Antikörperschnelltest eines chinesischen Herstellers, der nur bei einem positiven Ergebnis mit einem aufwendigen Labortest überprüft wurde. Kritiker hatten im Vorfeld Zweifel an der Zuverlässigkeit der Schnelltests geäußert.

Gesundheitsminister Vojtech sieht keinen Grund, vom aktuellen Lockerungsfahrplan bei den Coronamaßnahmen abzuweichen. Tschechien hatte sehr früh eine Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit eingeführt und seine Grenzen für einreisende Ausländer geschlossen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung