Politik

Strengere Regelungen zur Trinkwasser­versorgung in Kraft

  • Dienstag, 9. Januar 2018
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Berlin – Seit heute gelten in Deutschland strengere Regeln bei der Versorgung mit Trinkwasser. Darauf hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) aufmerksam gemacht. „Hochwertiges Trinkwasser ist eine grundlegende Voraussetzung für ein gesundes Leben. Deshalb ist eine strenge Überwachung ganz wichtig, um unnötige Belastungen zu vermeiden“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Berlin.

Die neuen Regeln betreffen die Trinkwasserverordnung selbst sowie die Lebensmittel­hygiene-Verordnung. Sie sehen zum Beispiel häufigere Untersuchungen auf Entero­kokken vor, insbesondere bei kleinen Anlagen, beispielsweise Brunnen von gastrono­mischen Betrieben. Weiterhin sind mit der geänderten Verordnung neue Informations­pflichten für die Inhaber von Wasserversorgungsanlagen verbunden, um die Verbrau­cher besser zu informieren.

Legionellenbefunde ans Gesundheitsamt melden

Beispielsweise müssen Untersuchungsstellen auffällige Legionellenbefunde in der Trinkwasserinstallation in Gebäuden von nun an direkt an das Gesundheitsamt melden. Außerdem legt die Regelung fest, dass keine Gegenstände in Trinkwasseranlagen eingebracht werden dürfen, die nicht der Trinkwasserversorgung dienen, zum Beispiel Breitbandkabel in Trinkwasserrohren.

Dies sei in Deutschland auch bislang nicht der Fall, erläuterte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Allerdings gebe es Überlegungen von Netzbetreibern, die das Rohrsystem in strukturschwachen Regionen offenbar gerne für Kommunikationsnetze nutzen würden. Dies ist für die Zukunft jetzt klar ausgeschlossen.

Laut dem vierten und aktuellen Bericht des Bundesgesundheitsministeriums und des Umweltbundesamtes hat das Trinkwasser aus den 2.464 berichtspflichtigen Wasser­versorgungen in Deutschland eine sehr gute Qualität. Die betrachteten großen zentralen Wasserwerke geben im Durchschnitt mehr als 1.000 Kubikmeter Wasser am Tag ab und versorgen damit mehr als 5.000 Personen.

Zusammen verteilen diese Anlagen etwa 4,5 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr an rund 90 Prozent der deutschen Bevölkerung. Die Ergebnisse der Trinkwasser­überwachung zeigen laut Bericht, dass bei den mikrobiologischen und chemischen Qualitätsparametern die Anforderungen der Trinkwasserverordnung zu über 99 Prozent eingehalten und die Grenzwerte nicht überschritten werden.

hil

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