Stress und Handy: Jeder neunte Urlauber erholt sich nicht

Hamburg – Die weitaus meisten Urlauber kehren laut einer Krankenkassenuntersuchung erholt aus den Ferien zurück. Jeder neunte erholte sich jedoch weniger gut oder überhaupt nicht. Das geht aus dem gestern vorgestellten DAK-Urlaubsreport 2016 hervor.
Hauptgrund für eine fehlende Erholung war demnach, nicht abschalten zu können. Das sagten 38 Prozent. Jeder Fünfte (21 Prozent) klagte über Stress mit der Familie. 15 Prozent mussten über Handy oder Internet im Urlaub erreichbar sein. „Dies ist eine Verdopplung im Vergleich zu 2012“, erklärte der DAK-Gesundheitsexperte Ralf Kremer. „Dabei brauchen Körper und Psyche längere Pausen, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Wer beispielsweise auch im Urlaub berufliche Mails bekommt und dadurch nicht richtig abschalten kann, wird im schlimmsten Fall krank.“
Jüngere genießen dem Bericht zufolge den Urlaub mehr. Nur sieben Prozent zwischen 14 und 29 Jahren gaben an, sich nicht erholt zu haben. 45 Prozent von ihnen wollen in den Ferien über soziale Medien in Kontakt mit anderen zu stehen. Bei den 30- bis 44-Jährigen traf das nur auf 31 Prozent zu.
Die Mehrheit der Deutschen nutzte der Umfrage zufolge den Urlaub, um etwas für die Gesundheit zu tun. Dies umfasste aktiven Stressabbau, gezieltes Fitnesstraining, viel Schlaf, gesunde Ernährung oder Wellnessanwendungen. Am meisten erholten sich die Befragten bei „Sonne und Natur“ oder „Zeit mit der Familie“. Als weitere Erholungsfaktoren wurden „Zeit für sich selbst“, „Ortswechsel“, „Wegfall der Arbeitsbelastung“, „Bewegung und Sport“ sowie „Verzicht auf Handy/Internet“ genannt.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte Anfang August 1.015 Bundesbürger.
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