Stromzähler, Gas- und Wasseruhren sollen Senioren im Alltag helfen
Bocholt – Einen ungewöhnlichen Ansatz zur Unterstützung von alten Menschen in ihrer eigenen Wohnung hat eine Arbeitsgruppegruppe um die Bocholter Wissenschaftler Bernhard Convent, Martin Schulten und Klaus Thiel vom Fachbereich Wirtschaft und Informationstechnik der Westfälischen Hochschule vorgestellt. Hintergrund ist, dass moderne Verbrauchsmessgeräte viel mehr leisten als die Stromzähler und Wasseruhren des vergangenen Jahrhunderts. Die neuen Geräte können im Sekundentakt messen und liefern über eine geeignete Schnittstelle so viele Daten, dass auch äußerst feine Verbrauchstabellen entstehen können.
„Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und das zeigt sich auch in den Kurven seines täglichen Verbrauchs von Strom, Wasser und Gas“, erläutern die Wissenschaftler ihren Ansatz. Ein Abweichen des Verbrauchs eines Haushaltes vom üblichen Muster dieses Haushaltes kann ein Zeichen für eine Notfallsituation sein. Der Strom- oder Wasserzähler könnte zum Lebensretter werden, weil er bei unvorangemeldeten Abweichungen einen Hinweis zum Beispiel an Verwandte oder ein Pflegeteam senden könnte.
An dem Projekt arbeiten neben der Bocholter Energie- und Wasserversorgung und der das Projekt koordinierenden Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt auch der Verein „Leben im Alter“ und das Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IZGS) der evangelischen Hochschule in Darmstadt mit.
Das IZGS soll ausloten, welche Geschäftsmodelle für die Anwendung der geplanten neuen Technik denkbar sind. Außerdem ist das St. Agnes-Hospital Bocholt-Rhede an Bord: Zusammen wollen die Forscher prüfen, ob bestimmte Krankheitsbilder spezifische Verhaltensmuster im Tagesverlauf verursachen.
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