Ärzteschaft

Studie: Ärzte vertrauen auf Qualitätsmanagement

  • Freitag, 22. Juni 2012

München – Viele Ärzte sind davon überzeugt, dass durch Qualitätsmanagement (QM) in Praxen Fehler und Risiken minimiert werden. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie „Qualitätsmanagement in ärztlichen Großpraxen und medizinischen Einrichtungen 2011“ von TÜV SÜD und der Stiftung Gesundheit. Demnach waren 75 Prozent der in der Studie befragten Ärzte grundsätzlich der Meinung, dass die Einführung eines QM-Sys­tems die Patientensicherheit „positiv“ beeinflusst.

Davon bestätigten 23,5 Prozent sogar einen „sehr positiven“ Einfluss. Sie sahen eine entsprechende Reduktion von Fehlerhäufigkeiten, was die Sicherheit der Patienten deutlich erhöht. Dagegen gaben nur 14 Prozent aller befragten Ärzte an, dass das Qualitätsmanagement keinerlei Einfluss darauf hat, wie gut oder sorgfältig in ihrer Einrichtung gearbeitet wird, und damit auch die Patientensicherheit nicht besser oder schlechter ist.

Hingegen äußerten sich zehn Prozent der Befragten kritisch. Sie vertraten die Meinung, dass ein QM-System die Zeit für die Patientenbetreuung verringere und die Arbeits­abläufe verkompliziere sowie bürokratisiere. Dadurch könnten mehr Fehler entstehen und die Sicherheit der Patienten gemindert werden.

Auf die Frage, wie die Patienten die Wirkung des Qualitätsmanagements beurteilen, antworteten rund 62 Prozent der Ärzte, dass sich ihre Patienten dazu nicht geäußert haben. Bei 33 Prozent konnten die Patienten keine Veränderung, also weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung, feststellen. Eine sehr kleine Minderheit (knapp zwei Prozent) berichtete von einer negativen Wahrnehmung durch die Patienten, während bei drei Prozent das QM aktiv nachgefragt und begrüßt wurde.

„Es ist nicht weiter verwunderlich, dass nur wenige Patienten das Qualitätsmanagement-System wahrnehmen“, sagte Claus Engler, von der TÜV SÜD Management Service GmbH. Schließlich sei es ein organisatorisches Instrument, das eher im Hintergrund ablaufe und mit dem die wenigsten Patienten in Berührung kämen.

„Der steigende Konkurrenzkampf zwischen den medizinischen Einrichtungen wird voraussichtlich dazu führen, dass das Qualitätsmanagement auch gegenüber dem Patienten aktiver beworben und als Aushängeschild genutzt werden wird“, so der TÜV-Experte.

hil

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