Vermischtes

Studie: Babys im Mutterleib „lächeln“ bei Karotten, „weinen“ bei Kohl

  • Freitag, 23. September 2022
/FETAP (Fetal Taste Preferences) Study, Fetal and Neonatal Research Lab, Durham University
/FETAP (Fetal Taste Preferences) Study, Fetal and Neonatal Research Lab, Durham University

Durham – Bereits im Mutterleib reagieren Babys einer Studie zufolge offenbar positiv oder negativ auf man­che Lebensmittel. So hätten Föten ein eher „lächelndes Gesicht“ gezeigt, nachdem ihre Mütter Karotten ge­gessen hätten, berichten Wissenschaftler der nordostenglischen Universität Durham in der Psychological Science (DOI: 10.1177/0956797622110546) . Nach dem Genuss von Kohlaromen hingegen hätten die Föten ein eher „weinendes Gesicht“ gemacht.

Dass Babys mit Abneigung auf Kohl reagieren, war bekannt. Es seien nun aber erstmals Beweise dafür gefun­den worden, dass sogar Föten im Mutterleib unterschiedlich auf verschiedene Gerüche und Geschmäcker reagierten, heißt es in der Studie.

Vermutlich entwickeln die Föten demnach Geschmack, wenn sie Fruchtwasser im Mutterleib einatmen und schlucken. Die Forscher zeichneten mithilfe von 4D-Ultraschallaufnahmen bei 100 Frauen die Gesichtsaus­drücke ihrer Babys in der 32. sowie 36. Schwangerschaftswoche auf.

Die Mütter erhielten rund 20 Minuten vor dem Scan eine Kapsel mit rund 400 Milligramm Karotten oder 400 Milligramm Kohlpulver und nahmen zudem eine Stunde zuvor nichts zu sich, das Geschmack enthält.

Gesichtsreaktionen der Föten wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen, die weder Karotten noch Kohl erhalten hatten. Ergebnis: Selbst kleine Mengen mit Karotten- oder Kohlgeschmack reichten aus, um eine Reaktion auszulösen.

Ko-Autorin Jackie Blissett von der Aston University in Birmingham sagte, wiederholte pränatale Geschmacks­kontakte könnten nach der Geburt zu Präferenzen beim Essen führen. „Mit anderen Worten: Wenn der Fötus weniger „beliebten“ Geschmacksrichtungen wie Kohl ausgesetzt wird, könnte dies bedeuten, dass er sich an diese Geschmacksrichtungen im Uterus gewöhnt.“

dpa

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