Politik

Studie dementiert Ausgabenexplosion im Gesundheitswesen

  • Montag, 15. August 2011

Dresden – Die deutschen Gesundheitsausgaben sind in den vergangenen Jahren nicht explodiert. Auch bei den Arzneimittelausgaben gab es keine überproportionalen Ausgabensprünge. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Lehrstuhls Gesundheitswissenschaften/Public Health der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus in Zusammenarbeit mit Michael Hartmann von der Apotheke des Universitätsklinikums Jena.

Die Wissenschaftler um Thomas Hoffmann und Joachim Kugler analysierten in einem internationalen Vergleich die Dimension der Kostensteigerung im deutschen Gesundheitssystem im Allgemeinen und im Arzneimittelbereich im Besonderen. Die Ausgabensteigerungen des deutschen Gesundheitssystems bewegen sich danach im Mittel aller sogenannten G7-Länder.

Die Autoren kritisieren allerdings Fehlentwicklungen insbesondere bei der Arzneimittelversorgung. Diese führten unter anderem dazu, dass die Patienten Innovationen zu spät erhielten. Laut der Studie werde fälschlicherweise dort reguliert, wo Wettbewerb sehr effizient stattfinde, nämlich bei der Arzneimittelgrundversorgung.

Eine Regulierung bliebe aber dort aus, wo sie wie bei der Arzneimittelspezialversorgung unbedingt notwendig wäre. Die Wissenschaftler empfehlen, Krankenkassen und Arzneimittelhersteller sollten intensiver zusammenarbeiten und in vertraglicher Form einen sogenannten Innovationsförderungsprozess organisieren.

Dies würde zu outcome-orientierten Preisen führen, die Qualität der Versorgung anheben und ein Klima des kontrollierten Vertrauens schaffen, ohne dass zentrale bürokratische Eingriffe notwendig wären, so die Dresdener Wissenschaftler.

hil

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