Studie empfiehlt Krankenhäusern mehr Arbeitsteilung

München – Für eine neue Aufteilung der Zuständigkeiten im Gesundheitssystem plädiert das Center for Research in Healthcare Innovation Management an der IESE Business School in München. In einer Studie „Hospital of the Future: A new Role for leading Hospitals in Europe“ plädieren die Autoren dafür, wenige, hochkarätige Krankenhäuser sollten sich zu multidisziplinären Exzellenzzentren wandeln. Sie sollten sich dann auf diejenige Versorgung konzentrieren, die Spezialistenwissen oder den Einsatz von Spezialgeräten erfordere. Dafür könnten sie durchaus auch verkleinert werden. Die Versorgung von Routinefällen dagegen sollten zukünftig kommunale Krankenhäuser zu geringeren Kosten übernehmen.
Die Studie bezieht ihre Erkenntnisse insbesondere von zwei europäischen Kliniken: dem Universitätskrankenhaus Karolinska Institutet (KI) in Schweden und der Hospital Clínic de Barcelona (HCB) in Spanien.
Die Wissenschaftler fordern in der Studie außerdem: Führende Krankenhäuser sollten ihren Fokus stärker auf Vernetzung und Partnerschaften mit Universitäten, Unternehmen aber auch anderen Krankenhäusern legen und weniger auf kostspielige Infrastrukturen. In diesem Zuge sollten sie die starren Grenzen zwischen den medizinischen Abteilungen abbauen, so dass sie Ressourcen und Wissen zwischen kleineren, komplexeren Einheiten flexibler teilen könnten.
Die Routineversorgung verliert laut der Studie an Bedeutung, präventive Medizin dagegen werde immer wichtiger. Technologien wie genombasierte Diagnosen oder die Fernüberwachung chronischer Erkrankungen über mobile Anwendungen und medizinische Sensoren würden in den kommenden 15 Jahren die Verweildauer der Patienten weiter verringern und gleichzeitig die Effizienz der Behandlung erhöhen.
Das Center for Research in Healthcare Innovation Management (CRHIM) untersucht und unterstützt die Integration von modernen Managementstrukturen in Krankenhäusern und beschäftigt sich nach eigenen Angaben mit Themen wie Gesundheitssystemen, Patientenmobilität, Risikomanagement, Patientensicherheit und Qualitätsmanagement, Betriebsführung und Optimierung der Wertschöpfungsketten im Gesundheitswesen.
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