Politik

Studie empfiehlt Krankenhäusern mehr Arbeitsteilung

  • Dienstag, 19. Juli 2016
Uploaded: 09.04.2013 17:31:28 by mis
dpa

München – Für eine neue Aufteilung der Zuständigkeiten im Gesundheitssystem plädiert das Center for Research in Healthcare Innovation Management an der IESE Business School in München. In einer Studie „Hospital of the Future: A new Role for leading Hospi­tals in Europe“ plädieren die Autoren dafür, wenige, hochkarätige Krankenhäuser sollten sich zu multidisziplinären Exzellenzzentren wandeln. Sie sollten sich dann auf diejenige Versorgung konzentrieren, die Spezialistenwissen oder den Einsatz von Spezialgeräten erfordere. Dafür könnten sie durchaus auch verkleinert werden. Die Versorgung von Routinefällen dagegen sollten zukünftig kommunale Krankenhäuser zu geringeren Kos­ten übernehmen.

Die Studie bezieht ihre Erkenntnisse insbesondere von zwei europäischen Kliniken: dem Universitätskrankenhaus Karolinska Institutet (KI) in Schweden und der Hospital Clínic de Barcelona (HCB) in Spanien.

Die Wissenschaftler fordern in der Studie außerdem: Führende Krankenhäuser sollten ihren Fokus stärker auf Vernetzung und Partnerschaften mit Universitäten, Unterneh­men aber auch anderen Krankenhäusern legen und weniger auf kostspielige Infra­strukturen. In diesem Zuge sollten sie die starren Grenzen zwischen den medizinischen Abteilungen abbauen, so dass sie Ressourcen und Wissen zwischen kleineren, komplexeren Einhei­ten flexibler teilen könnten.

Die Routineversorgung verliert laut der Studie an Bedeutung, präventive Medizin dage­gen werde immer wichtiger. Technologien wie genombasierte Diagnosen oder die Fern­überwachung chronischer Erkrankungen über mobile Anwendungen und medizinische Sensoren würden in den kommenden 15 Jahren die Verweildauer der Patienten weiter verringern und gleichzeitig die Effizienz der Behandlung erhöhen.

Das Center for Research in Healthcare Innovation Management (CRHIM) untersucht und unterstützt die Integration von modernen Managementstrukturen in Kranken­häusern und beschäftigt sich nach eigenen Angaben mit Themen wie Gesundheits­systemen, Patien­tenmobilität, Risikomanagement, Patientensicherheit und Qualitäts­management, Be­triebs­führung und Optimierung der Wertschöpfungsketten im Gesundheitswesen.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung