Studie: Jeder dritte Sterbefall in der EU unnötig
Brüssel – In der Europäischen Union hätte einer neuen Studie zufolge jeder dritte Sterbefall mit dem heutigen medizinischen Wissen vermieden werden können. Wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Brüssel bekanntgab, starben im Jahr 2013 in der EU insgesamt 1,7 Millionen Menschen unter 75 Jahren. Davon könnten etwa 577.500 Sterbefälle (33,7 Prozent) als „vorzeitig“ betrachtet werden, hieß es.
Laut Eurostat hätten diese Todesfälle „mit dem heutigen medizinischen Wissen und den vorhandenen technischen Möglichkeiten vermieden werden können“. Sie wären „zum jeweiligen Zeitpunkt nicht eingetreten, wenn eine rechtzeitige und wirksame Gesundheitsversorgung vorhanden gewesen wäre“, hieß es.
Der größte Anteil potenziell vermeidbarer Sterbefälle in der EU sei 2013 auf Herzinfarkte (184.800 Fälle) zurückzuführen gewesen. Danach folgten Schlaganfälle (93.900), Darmkrebs (67.000), Brustkrebs (50.800), Bluthochdruckerkrankungen (28.700) sowie Lungenentzündungen (24.100). Der Studie zufolge wirkt sich die medizinische Versorgungslage insbesondere in Rumänien, Lettland, Litauen und der Slowakei negativ aus.
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