Studie sieht Einsparpotenzial von 19 Milliarden Euro im Gesundheitswesen
München – 19 Milliarden Euro ließen sich deutschlandweit im Gesundheitswesen einsparen, wenn dessen Finanzierung neu ausgerichtet würde. Das erklärte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft Mitte November in München. Er stützt sich dabei auf das Gutachten „Kompass Gesundheitspolitik“, welches das IfG - Institut für Gesundheitsökonomik für die vbw erstellt hat. „Durch den demografischen Wandel und die wirtschaftliche Bedeutung des Gesundheitssektors, brauchen wir dringend einen Gesamtansatz für ein zukunftsfestes Gesundheitssystem“, sagte Brossardt.
Die Studie beschreibt einen Katalog von rund 40 Maßnahmen für mehr Effizienz und Qualität im Gesundheitswesen. Wichtig sei, „die Finanzierung in der gesetzlichen Krankenversicherung in ein selbststeuerndes System zu überführen, das für alle Beteiligten die richtigen Anreize setzt“. Die Krankenkassen sollten dazu laut der Studie ihre Beiträge wieder selbst bestimmen können.
Unabdingbar sei außerdem, die Eigenverantwortung aller Beteiligten im Gesundheitssystem zu stärken und die Transparenz zu fördern. „Den Versicherten sollte der Zusammenhang zwischen ihren Beiträgen und dem Versicherungsschutz im Krankheitsfall besser verdeutlicht werden, um ein Preis-Leistungs-Denken zu etablieren“, sagte Brossardt. Ein steuerfinanzierter Sozialausgleich sollte verhindern, dass Einzelne finanziell überfordert würden.
Die vbw-Studie schlägt außerdem vor, Krankenhäuser und Arztpraxen bei der Gestaltung ihrer Häuser mehr Planungsfreiheit einzuräumen. „Der bestimmende Einfluss der Politik auf kommunale Häuser muss reduziert werden“, betonte Brossardt.
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