Studierende müssen stark steigende Lebenshaltungskosten bewältigen

Berlin – Studierende in Deutschland müssen überproportional gestiegene Ausgaben für Miete, Gesundheit und Fahrtkosten bewältigen. Darauf weist das Deutsche Studentenwerk (DSW) hin. Insgesamt seien die Gesamtausgaben der Studierenden seit 2012 um 18 Prozent gestiegen, mancherorts gar um bis zu 55 Prozent. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die das DSW beim Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) in Berlin beauftragt hat. Die Studierendenvertretung fordert daher, die BAföG-Fördersätze für Studierende stärker anzuheben, als von der Bundesregierung derzeit geplant, um die immer höheren Ausgaben abzudecken.
Mit Blick auf den BAföG-Grundbedarfssatz schlussfolgern die FiBS-Autoren, dass „500 bis 550 Euro angemessen“ wären – „gegenüber dem derzeitigen Betrag von 399 Euro wäre dies ein Anstieg um 25 bis 38 Prozent“, schreiben sie. Diese Zahlen meinen den BAföG-Grundbedarfssatz. Hinzu kommen Pauschalen für die Unterkunft (derzeit 250 Euro im Monat) und die Kranken- und Pflegeversicherung (derzeit 86 Euro im Monat).
„Die neue Studie zeigt, dass so viele Studierende wie nie zuvor neben dem Studium jobben müssen, um die gestiegenen Kosten aufzufangen. Ihre hohe Erwerbstätigkeit ist eben nicht eine Folge der guten Konjunkturlage, sondern vielmehr dem Umstand geschuldet, dass das BAföG mit diesem Kostenanstieg nicht mithält“, sagte der DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde.
Laut dem DSW deuten die erheblich gestiegenen Fahrtkosten auf eine starke Zunahme von studierenden Pendlern hin, da sie sich die hohen Mieten am Studienort nicht mehr leisten könnten. „Dies unterstreicht einmal mehr unsere seit Jahren erhobene Forderung nach einem öffentlich geförderten Ausbau der Wohnheimplätze in Hochschulstädten“, ergänzte Meyer auf der Heyde.
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