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Suche nach Biomarkern zur Früherkennung chronischer Schmerzen

  • Donnerstag, 9. Mai 2019
/angellodeco, stockadobecom
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Kiel – Ein neuer Forschungsverbund namens „noChro“ hat sich zum Ziel gesetzt, mittels Biomarkern eine Schmerzchronifizierung vorherzusagen und damit Patienten eine früh­zeitige und maßgeschneiderte Therapie zu ermöglichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt im Rahmen der Förderlinie „Chroni­sche Schmerzen – Innovative medizintechnische Lösungen zur Verbesserung von Präven­tion, Diagnostik und Therapie“.

„Durch neue hochsensitive Analyseverfahren haben wir heute die Möglichkeit, nach Mar­kern im Blut zu suchen, welche uns eine Prädisposition für Schmerzchronifizierung anzei­gen“, erläuterte Philipp Hüllemann von der Klinik für Neurologie des Universitätsklini­kums Schleswig-Holstein, Campus Kiel. „Wenn wir unser Projekt abgeschlossen haben, werden wir wissen, ob uns ein einzelner Blutstropfen den Weg Richtung Spontanheilung oder Schmerzchronifizierung weisen kann“, so der wissenschaftliche Koordinator des Projektes.

Das Konsortium wird im Rahmen des durch das BMBF für drei Jahre geförderten Projekts Patienten mit schmerzhaften und schmerzlosen Polyneuropathien sowie Radikulopathie­patienten mit Bluttests und elektrophysiologischen Methoden untersuchen.

Die für die Schmerzchronifizierung wichtigsten Blutbiomarker sollen anhand bioinforma­tischer Verfahren mit klinischen und neurophysiologischen Daten nachgewiesen und kor­reliert werden. Die Wissenschaftler wollen außerdem eine mobile medizintechnische Lö­sung entwickeln, welche die Blutergebnisse erfassen und die Prädisposition für Schmerz­chronifizierung vorhersagen kann.

„Aus den USA hören wir zurzeit viel von einer sogenannten Opioidepidemie. Gerade um dem Fehlgebrauch von hochpotenten Opioiden bei Schmerzerkrankungen entgegenzu­wirken, ist eine Verhinderung der Chronifizierung bereits zu Beginn der Erkrankung von entschei­dender Bedeutung. Gerade diesem hochaktuellen Thema widmet sich das no­Chro-Projekt“, erläuterte Ralf Baron, wissenschaftlicher Berater des Projektes vom Uni­versitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel.

hil

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