Suchtberater kritisieren Bezahlangebote in Handyspielen

Kassel – Die Bezahlsysteme vieler Handyspiele bereiten Suchtberatern Sorgen. Die In-App-Käufe förderten ein Suchtverhalten, sagte Christian Tuhacek vom Projekt „Real Life“ in Kassel. Die Fachberatungsstelle des Diakonischen Werks Region Kassel hilft Betroffenen und Angehörigen bei exzessiver Medienutzung. Das Thema In-App-Käufe gehöre mittlerweile zum Tagesgeschäft bei „Real Life“. Viele Smartphonespiele sind zwar kostenlos nutzbar, schnelle Fortschritte sind aber nur gegen Geld möglich.
„Der Spieler wird zunächst angefixt und mit Belohnungen zugeschüttet“, sagte Tuhacek. Dann gehe es langsamer voran und dem Nutzer würden Vorteile gegen Geld angeboten. Speziell bei Handyspielen gehe es oft darum, in kurzer Zeit viel Geld herauszupressen. Allerdings entwickle nur ein Bruchteil der Nutzer eine echte Abhängigkeit.
Laut dem Branchenverband Bitkom sind kostenpflichtige Angebote innerhalb der Handy-Apps die wichtigste Einnahmequelle auf dem deutschen App-Markt. Im vergangenen Jahr wurden so 1,2 Milliarden von 1,5 Milliarden Euro umgesetzt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: