Südafrika stellt Strafantrag gegen Roche wegen Preistreiberei

Kapstadt – Südafrikas Wettbewerbsaufsicht wirft dem Pharmakonzern Roche Preistreiberei vor. Dessen Preise für Medikamente gegen Brustkrebs verstießen laut Behörde nicht nur gegen nationale Gesetze, sondern stellten auch eine „Menschenrechtsverletzung“ dar, zitiert der staatliche Sender SABC (heute).
Nun soll sich das Schweizer Unternehmen vor Gericht verantworten. Im Fokus der Ermittlungen stand das Medikament Trastuzumab. Etwa 10.000 Krebspatienten in Südafrika, vor allem Arme, hätten zwischen 2011 und 2020 keinen Zugang zu dem Mittel erhalten.
Verantwortlich seien die hohen Preise. Wie lokale Medien berichten, kostet eine Jahrestherapie mit Trastuzumab mehr als 27.000 Euro. Ein Sprecher der Wettbewerbskommission bestätigte die Einbringung eines Strafantrags gegen Roche vor dem zuständigen Gericht.
„Der Antrag der Kommission unterstreicht, dass exzessive Preise von Trastuzumab eine Verletzung grundlegender Menschenrechte sind, darunter das Recht auf Zugang zum Gesundheitswesen, da sie Frauen mit Brustkrebs lebensrettende Medizin vorenthalten“, hieß es.
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