Syrien: Von Deutschland unterstützte Krankenhäuser bombardiert

Berlin/Idlib – In der Nacht zum Dienstag sind in der Stadt Idlib in Syrien zwei Krankenhäuser bombardiert worden. Ob die Angriffe auf das Konto der russischen Luftwaffe oder der syrischen Armee gehen, ist umstritten. Die in Syrien operierenden Rebellengruppen und Terrorbrigaden verfügen nicht über Kampfflugzeuge.
Die Bundesregierung zeigte sich heute verärgert. Das Ibn-Sina-Krankenhaus und das Nationalkrankenhaus seien von Deutschland finanziell unterstützt worden, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, am Mittwoch in Berlin. Luftangriffe auf Kliniken seien ohnehin „völlig inakzeptabel“.
Die Vorsitzende des Bundestags-Unterausschusses für zivile Krisenprävention, Franziska Brantner, forderte die Bundesregierung auf, sich für den Aufbau einer Luftbrücke zur Versorgung eingeschlossener Ortschaften in Syrien einzusetzen. Dies könne zum Beispiel über das Welternährungsprogramm (WFP) laufen, das bereits über entsprechende Erfahrungen verfüge. „Berlin und die Internationale Unterstützungsgruppe für Syrien müssen den Druck auf Assad erhöhen und die Sicherheit dieser Luftversorgung garantieren“, sagte die Grünen-Politikerin.
Die Unterstützungsgruppe hatte im April angekündigt, den Menschen in den belagerten Gebieten ab dem 1. Juni mit dem Abwurf von Lebensmitteln zu helfen, sollten Regierungstruppen weiterhin den Zugang verweigern. Diese Methode hatten die Vereinten Nationen zuvor bereits genutzt, um Menschen in der syrischen Provinz Deir as-Saur zu helfen, die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) belagert werden.
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