Tarifkonflikt zwischen Marburger Bund und Sana-Kliniken spitzt sich zu
Berlin/München – In einem kritischen Stadium befinden sich die Tarifverhandlungen des Marburger Bundes (MB) mit der Sana Kliniken AG.
„Die Arbeitgeberseite ist seit drei Verhandlungsrunden und einer zusätzlichen Sondierung zu keinem Entgegenkommen bereit und hat lediglich ihr ursprüngliches Null-Angebot in homöopathischen Dosierungen verbessert“, hieß es aus dem MB. Dies stehe „im klaren Gegensatz zur wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns“. „Die hervorragenden Unternehmensergebnisse mit einer erheblichen Steigerung von Umsatz und Gewinn bieten ausreichend finanziellen Spielraum für ein tragfähiges Tarifergebnis“, sagte der MB-Verhandlungsführer Rolf Lübke.
Er fordert eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent, eine Aufwertung der jeweils letzten Entgeltstufe in der Gruppe der Ärzte (Ä1) und Fachärzte (Ä2) sowie eine Erhöhung der Bewertung der Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit auf einheitlich 85 Prozent.
Der MB kritisiert, in den vergangenen Jahren seien die Ärztegehälter bei Sana deutlich geringer gestiegen als in anderen Kliniken. „Durch das derzeitige Verhalten der Arbeitgeber droht der Tarifvertrag den Anschluss an die übrigen Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern zu verlieren“, warnt der MB.
Das Wort „Arbeitskampf“ hat die Gewerkschaft noch nicht fallen lassen, Ärzte in den Sana-Kliniken sollten aber ihren Unmut über die gegenwärtige Verhandlungssituation und Haltung der Arbeitgeber „in geeigneter Weise artikulieren“, empfiehlt der MB.
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