Tarifverhandlungen für Uniärzte wieder vertagt
Berlin – Bei den Tarifverhandlungen für die rund 20.000 Ärzte an Universitätskliniken gibt es weiter keine Fortschritte. Die Verhandlungen wurden am Donnerstag vertagt und sollen am 29. September in Berlin weitergehen.

„Wir sind von einer Einigung noch meilenweit entfernt. Es hakt an allen Ecken und Enden“, kommentierte der Verhandlungsführer des Marburger Bundes (MB), Lutz Hammerschlag, den Verlauf der vierten Runde der Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) in Berlin. Die TdL weigere sich, die Realität in den Universitätskliniken anzuerkennen.
Die Ärzte an den Unikliniken würden trotz ihrer Mehrfachbelastung durch Krankenversorgung, Forschung und Lehre im Vergleich zu Ärzten anderer Krankenhausbereiche am schlechtesten bezahlt.
„Für die Nachtdienste erhalten sie immer noch einen Mini-Zuschlag von 1,28 Euro pro Stunde – dafür bekommt man heute noch nicht einmal eine Tasse Espresso“, sagte der MB-Tarifexperte. Er forderte die Unikliniken auf, darüber nachzudenken, „wie sie dem drohenden Ausverkauf der Spitzenmedizin in Deutschland entgegenwirken können“.
In der Tarifrunde für die rund 20.000 Ärzte an den 23 Universitätskliniken im Tarifverbund der TdL fordert der MB eine Anhebung des Tarifniveaus um linear fünf Prozent, eine bessere Bezahlung von Nachtdiensten und Strukturveränderungen in der Entgelttabelle.
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