Tatverdächtige nach Bluttat von Potsdam vorläufig in Psychiatrie eingewiesen

Potsdam – Nach dem vierfachen Tötungsdelikt in einer Behinderteneinrichtung in Potsdam ist die 51-jährige Verdächtige in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nach der Vorführung beim Haftrichter. Es gebe bei der Frau „entsprechende Hinweise“ auf eine psychiatrische Erkrankung.
Zuvor waren heute in einem Heim des Oberlinhauses in Potsdam-Babelsberg vier Tote entdeckt worden. Zum möglichen Motiv lagen noch keine Informationen vor. In verschiedenen Krankenzimmern einer Station waren die tödlich Verletzten sowie eine weitere schwer verletzte Person gefunden worden.
Die Mordkommission der Polizeidirektion West und die Staatsanwaltschaft Potsdam ermitteln zum Verdacht eines vorsätzlichen Tötungsdelikts gegen eine Heimmitarbeiterin. „Die Verletzungen aller Opfer sind nach bisherigen Erkenntnissen auf schwere, äußere Gewaltanwendung zurückzuführen“, hieß es in der Mitteilung. Ob es sich um Patienten handelte, blieb zunächst unklar.
Der genaue Hergang und die Umstände der Tat seien bislang nicht geklärt und Gegenstand der laufenden Ermittlungen. „Derzeit finden umfangreiche Spurensicherungen statt“, hieß es. Rechtsmediziner und die Staatsanwaltschaft waren demnach ebenfalls vor Ort.
Zu dem Komplex, auf dem sich die Tat ereignete, gehören neben einer Klinik Kitas und Schulen, Arbeitsplätze und Wohnbereiche für Menschen mit Behinderung und Beratungsstellen. Der Verein Oberlinhaus beschreibt sich auf seiner Website als diakonisches „Kompetenzzentrum für Teilhabe, Gesundheit, Bildung und Arbeit in der Region Berlin-Brandenburg“.
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