Vermischtes

Tausende Fälle von Norovirus wegen neuer Virenvariante

  • Montag, 20. Februar 2017

Berlin – Die starke Ausbreitung der Noroviren in diesem Winter hängt Untersuchungen zufolge mit einer neuen Virusvariante zusammen. Diese sei bei sporadischen Infek­tionen ebenso nachgewiesen worden wie bei Ausbrüchen in neun Bundesländern, berichten Experten des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) im jüngsten Epidemio­logi­schen Bulletin. Sie hatten von September bis Dezember vergangenen Jahres 240 Proben aus 13 Bun­des­ländern genauer untersucht.

Insgesamt gingen rund 40 bis 50 Prozent dieser Norovirus-Erkrankungen auf den neuen Virentyp GII.P16-GII.2 zurück. Er sei auch in anderen Ländern wie etwa Frankreich, Aus­tralien, Japan und China aufgetreten.

Das Norovirus kann zu starkem Durchfall und Erbrechen führen. Relativ hohe Werte mit bundesweit mehr als 5.000 gemeldeten Fällen wöchentlich waren bereits vor Weihnach­ten beobachtet worden. In den ersten vier Wochen 2017 wurden laut Bericht insgesamt rund 13.700 Erkrankungen in Deutschland registriert. Das sind knapp doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Es werden jedoch lange nicht alle Fälle gemeldet.

Experten hatten schon vor einiger Zeit eine neue Variante hinter dieser Entwicklung ver­mutet. Das Virus ist jedoch nicht gefährlicher als sonst. „Es kann sich nur besser vor dem Immunsystem verbergen, sodass mehr Leute erkranken“, sagte eine RKI-Spre­che­rin. Dem Institut zufolge ist es auch normal, dass das Norovirus in manchen Jahren stär­ker auftritt als in anderen.

Die Erkrankung ist hoch ansteckend und kann sich so zum Beispiel in Kitas und Pflege­heimen schnell verbreiten. Weil Patienten viel Flüssigkeit verlieren, kann eine Infektion vor allem für Kleinkinder, Alte und Geschwächte gefährlich sein.

dpa

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