Ausland

Tausende Rohingya-Flüchtlinge nach Feuer in Bangladesch obdachlos

  • Montag, 8. Januar 2024
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Shafiqur Rahman
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Shafiqur Rahman

Cox's Bazar – Nach einem Brand in einem Flüchtlingscamp in Bangladesch sind nach Behördenangaben Tau­sende Rohingya-Flüchtlinge obdachlos.

Das Feuer habe in den frühen Sonntagmorgenstunden in dem dicht mit Unterkünften aus Bambus und Planen bebauten Flüchtlingslager im Südosten des Landes gewütet, sagte der Flüchtlingsbeauftragte Mizanur Rah­man.

„Mindestens 711 Unterkünfte sind komplett verbrannt und 63 teilweise beschädigt“, sagte Rahman weiter. 4.000 Menschen seien durch den Brand obdachlos geworden. Opfer habe es nicht gegeben, fuhr der Flücht­lingsbeauftragte fort.

Das Feuer sei unter Kontrolle. Nach Rahmans Angaben wurde eine Untersuchung der Brandursache angeord­net: „Wir haben den Verdacht, dass es sich um einen Akt der Brandstiftung handelt.“ Das UN-Flüchtlingshilfs­werk (UNHCR) erklärte, dass es Unterstützung für die vom Feuer Betroffenen leiste.

In Bangladesch halten sich etwa eine Million Rohingya-Flüchtlinge auf. Die meisten von ihnen flohen 2017 aus ihrer Heimat Myanmar, nachdem das dortige Militär gewaltsam gegen die überwiegend muslimische Minderheit vorgegangen war.

Feuer in den Flüchtlingslagern sind vor allem in der Trockenzeit von November bis April häufig. In vielen der Camps herrscht aber auch Gewalt zwischen rivalisierenden Rohingya-Banden. Nach Angaben der Polizei ha­ben sich die Sicherheitsbedingungen verschlechtert. Im vergangenen Jahr wurden 60 Flüchtlinge in Revier­kämpfen und Zusammenstößen im Zusammenhang mit Drogen getötet.

Im März 2023 hatte ein Feuer in der Flüchtlingssiedlung Kutupalong, einem der größten Flüchtlingslager der Welt, 2000 Unterkünfte vernichtet. Zwei Jahre zuvor wurden bei einem Brand dort bereits 15 Rohingya getötet, damals wurden 50.000 Menschen obdachlos.

afp

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