Tausende Rohingya-Flüchtlinge nach Feuer in Bangladesch obdachlos

Cox's Bazar – Nach einem Brand in einem Flüchtlingscamp in Bangladesch sind nach Behördenangaben Tausende Rohingya-Flüchtlinge obdachlos.
Das Feuer habe in den frühen Sonntagmorgenstunden in dem dicht mit Unterkünften aus Bambus und Planen bebauten Flüchtlingslager im Südosten des Landes gewütet, sagte der Flüchtlingsbeauftragte Mizanur Rahman.
„Mindestens 711 Unterkünfte sind komplett verbrannt und 63 teilweise beschädigt“, sagte Rahman weiter. 4.000 Menschen seien durch den Brand obdachlos geworden. Opfer habe es nicht gegeben, fuhr der Flüchtlingsbeauftragte fort.
Das Feuer sei unter Kontrolle. Nach Rahmans Angaben wurde eine Untersuchung der Brandursache angeordnet: „Wir haben den Verdacht, dass es sich um einen Akt der Brandstiftung handelt.“ Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) erklärte, dass es Unterstützung für die vom Feuer Betroffenen leiste.
In Bangladesch halten sich etwa eine Million Rohingya-Flüchtlinge auf. Die meisten von ihnen flohen 2017 aus ihrer Heimat Myanmar, nachdem das dortige Militär gewaltsam gegen die überwiegend muslimische Minderheit vorgegangen war.
Feuer in den Flüchtlingslagern sind vor allem in der Trockenzeit von November bis April häufig. In vielen der Camps herrscht aber auch Gewalt zwischen rivalisierenden Rohingya-Banden. Nach Angaben der Polizei haben sich die Sicherheitsbedingungen verschlechtert. Im vergangenen Jahr wurden 60 Flüchtlinge in Revierkämpfen und Zusammenstößen im Zusammenhang mit Drogen getötet.
Im März 2023 hatte ein Feuer in der Flüchtlingssiedlung Kutupalong, einem der größten Flüchtlingslager der Welt, 2000 Unterkünfte vernichtet. Zwei Jahre zuvor wurden bei einem Brand dort bereits 15 Rohingya getötet, damals wurden 50.000 Menschen obdachlos.
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