Teilzeitstellen und Kinderbetreuung entscheidend für Ärztinnen

Stuttgart – „Asoziale Arbeitszeiten“ hat die Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Astrid Bühren, dem Arztberuf attestiert. Die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie schrecke heute viele Medizinerinnen von einem Berufsweg am Krankenbett ab. Das sei umso bedeutender, weil von den Erstsemestern in der Medizin 70 Prozent weiblich seien, von den Berufseinsteigern 60 Prozent, so Bühren bei einer Podiumsdiskussion in Stuttgart.
Laut Doris Henne-Bruns, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationsmedizin des Universitätsklinikums Ulm, sei es durchaus möglich, mehr Teilzeitstellen anzubieten. „Natürlich kann ein Chirurg nicht nach vier Stunden gehen, wenn eine Operation acht Stunden dauert“, sagte sie, aber gebe auch die Möglichkeit, wochen- oder tageweise zu arbeiten.
Wichtig sei außerdem, die Kinderbetreuung in den Krankenhäusern weiter auszubauen. „Eine Klinik ist attraktiv für Arbeitnehmer, wenn sie sich keine Sorgen um die Kinderbetreuung machen müssen“, so Henne-Bruns. Dies sei in Zeiten, in denen Kliniken händeringend gut ausgebildete Ärzte suchten, unverzichtbar, aber noch immer kein Standard.
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