Vermischtes

Telefonische Beratung zur Raucherentwöhnung boomt

  • Freitag, 28. Dezember 2018
Die Mittel für die Terminservicestellen sind aus Sicht des AOK-Bundesverbandes nicht richtig angelegt. /shock, stockadobecom
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Berlin – Die telefonische Beratung zur Raucherentwöhnung boomt. Die Anti-Rauch-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) verzeichnet derzeit rund 5.500 Anrufe monatlich – das sind mehr als fünfmal so viele wie Mitte 2016, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf die Bundeszentrale berichteten.

Die Kapazität der 13 Berater, die für die Hotline arbeiten, ist demnach vollständig ausgelastet. Derzeit könnten nur rund 80 Prozent der eingehenden Anrufe von den Beratern angenommen werden. Auf Initiative der Drogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU) soll deshalb im kommenden Jahr eine halbe Million Euro in den Ausbau des Angebots fließen. „In Deutschland sterben jedes Jahr über 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens“, sagte Mortler den Funke-Zeitungen. Wer mit dem Rauchen aufhöre, habe gute Chancen, einige Jahre länger zu leben als Raucher.

Im Mai 2016 war eine EU-Richtlinie in Kraft getreten, der zufolge auf Zigaretten­packungen Fotos von Gesundheitsschäden durch das Rauchen sowie die Nummer der Entwöhnungshotline aufgedruckt sein müssen. „Fast jeder dritte Anrufende ist jünger als 20 Jahre“, sagte BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss. Die Chancen auf einen erfolgreichen Rauchstopp seien „umso größer, je früher man aufhört – noch bevor sich eine Sucht und ein Automatismus des Rauchens verfestigt haben“.

Auch andere telefonische Beratungsangebote werden häufiger in Anspruch genommen. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ des Bundesfamilienministeriums in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFZA) verzeichnet nach eigenen Angaben mehr als 100 Beratungen am Tag. Die Zahl habe sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt.

Die Hotline „Schwangere in Not“ berichtet demnach von einer wachsenden Zahl von Anrufen. Zwischen Mai 2014 und Dezember 2017 verzeichnete das Bundesfamilienministerium bei diesem Angebot knapp 20.000 Beratungen. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl um 1.100 Anrufe auf rund 6.500.

Entgegen diesem Trend entwickeln sich die Beratungen beim Kinder- und Jugend­telefon „Nummer gegen Kummer“. In den vergangenen fünf Jahren gingen die Anrufe dem Bericht zufolge um fast 40 Prozent zurück – auf zuletzt knapp 89.000 Beratungen im Jahr. Experten führen das unter anderem auf veränderte Kommunikations­gewohnheiten von Jugendlichen zurück, denn die Zahl der E-Mail-Anfragen ist 2017 im gleichen Zug um 22 Prozent gestiegen.

afp

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