Ärzteschaft

Telematik­infrastruktur: Voraussetzungen für sicheren Austausch von Behandlungsdaten stehen

  • Dienstag, 29. Mai 2018

Berlin – Ärzte, Zahnärzte und andere Leistungserbringer sollen künftig über die Telematikinfrastruktur (TI) alle für die Behandlung relevanten Informationen sicher austauschen können. Die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheits­karte (gematik) hat dazu jetzt eine Fachanwendung namens „Sichere Kommunikation zwischen Leistungserbringern“ (KOM-LE) veröffentlicht. Sie enthält ein Dokumenten­paket, die Zulassungsunterlagen und das dazugehörige Feldtestkonzept. Damit hat die gematik nach eigenen Angaben alle Voraussetzungen geschaffen, damit die Industrie ihre Produkte entwickeln kann.

„Mit KOM-LE haben wir bald eine Fachanwendung mit direktem Mehrwert für Leistungserbringer auf der Telematikinfrastruktur. KOM-LE wird den Praxisalltag aller an der Behandlung von Patienten Beteiligten erleichtern. Ich wünsche mir deshalb, dass die Industrie schnellstmöglich ihre Lösungen den Leistungserbringern anbietet“, sagte gematik-Geschäftsführer Alexander Beyer.

KOM-LE wird in das bestehende Praxisverwaltungs- beziehungsweise Krankenhaus-Informationssystem integriert. Der Nutzer kann damit verschlüsselte Dokumente direkt aus dem System versenden und empfangen.

Beyer betonte, der Schutz der sensiblen Behandlungsdaten habe bei der TI und den dazugehörigen Fachanwendungen höchste Priorität. Dies gelte auch für KOM-LE – Unbefugte könnten die Daten nicht einsehen. Auch Anbieter von KOM-LE müssten im Zulassungsverfahren nachweisen, dass sie – neben den technischen – auch die Anforderungen zur Sicherheit und zum Datenschutz erfüllen.

Um Dokumente vertraulich versenden zu können, müssen sich Ärzte, Zahnärzte und andere Leistungserbringer sowie Krankenhäuser bei einem entsprechenden KOM-LE-Anbieter registrieren. Nur registrierte Nutzer können untereinander kommunizieren. 

Die TI vernetzt alle Akteure des Gesundheitswesens im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung und gewährleistet den sektoren- und systemübergreifenden sowie sicheren Austausch von Informationen. Sie ist ein geschlossenes Netz, zu dem nur registrierte Nutzer – Personen oder Institutionen – mit einem elektronischen Heilberufs- und Praxisausweis Zugang erhalten.

hil

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