Termine für Psychotherapeuten in Sachsen-Anhalt gefragt

Magdeburg – In Sachsen-Anhalt haben sich im ersten Halbjahr 2017 rund 1.000 Menschen auf der Suche nach einem raschen Termin bei einem Psychotherapeuten oder Psychiater an die Terminservicestelle der Kassenärztliche Vereinigung (KVSA) gewendet. Das hat die KVSA bekanntgegeben.
800 Betroffene wollten demnach einen Termin beim Psychotherapeuten, die damit die gefragteste Arztgruppe war. Es folgten Anfragen nach Terminen bei Augenärzten, Kardiologen, Rheumatologen und Orthopäden. Auch wenn die Nachfrage groß gewesen sei, seien auf alle berechtigten Anfragen fristgemäße Termine vergeben worden, erklärte die KVSH.
Fast jeder fünfte Patient nimmt Termin nicht wahr
Die KV wies aber auch darauf hin, dass nicht alle Patienten die raren Termine wahrnehmen. Im ersten Quartal der Vermittlung seien etwas mehr als 18 Prozent der vermittelten Psychotherapiepatienten nicht abgerechnet worden, teilte die KVSA mit. Diese Termine hätten also nicht stattgefunden. Die Quote sei bei Erstgesprächen höher als bei den Akutbehandlungen, die nach einem bereits stattgefundenen Erstgespräch anstünden.
Niedriger aber nennenswert seien die nicht wahrgenommenen Termine bei anderen Fachärzten. Bei Kardiologen ließen sechs Prozent der Patienten ihren vermittelten Termin ungenutzt verstreichen, bei Rheumatologen sieben Prozent, bei Nervenärzten acht Prozent und bei Augenspezialisten elf Prozent. Alles in allem werde über den Terminservice ein geringer Prozentsatz der Gesamtheit aller Patienten im Land vermittelt, betonte die KVSA.
Die meisten Behandlungsbedürftigen fänden selbst einen Arzt. Man stehe dem Modell der Vermittlung auch wegen der Anzahl der nicht abgerechneten vermittelten Termine kritisch gegenüber, erklärte eine KVSA-Sprecherin.
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