Ausland

Thailand: Gerettete müssen für Tests eine Woche im Krankenhaus bleiben

  • Dienstag, 10. Juli 2018
/dpa
Ein Krankenwagen soll einen der geretteten Jungen aus den überfluteten Höhlen zum Krankenhaus in Chiang Rai gebracht haben /dpa

Mae Sai – Nach einer drei Tage andauernden, dramatischen Rettungsaktion sind heute die letzten der zwölf in einer überschwemmten Höhle in Thailand eingeschlossenen Jungen sowie ihr Fußballtrainer befreit worden. Rettungskräfte begleiteten die Eingeschlossenen ins Freie, wie die thailändischen Sicherheitskräfte bekannt gaben. Die Jungen und ihr Trainer seien nun allesamt "in Sicherheit", teilten sie mit.

Die Gruppe hatte 18 Tage in der Höhle festgesessen. Seit Sonntag wurden die Eingeschlossenen nach und nach gerettet. Die aufwendige Aktion stand unter Zeitdruck: Es waren weitere Regenfälle vorhergesagt, deswegen wollten die Helfer den Einsatz noch am Dienstag abschließen. Der Regen hätte die Höhle weiter überfluten können.

In guter körperlicher und mentaler Verfassung

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind die acht am Sonntag und Montag geretteten Kinder in guter körperlicher und mentaler Verfassung, sie mussten aber noch im Krankenhaus in Quarantäne bleiben. Experten zufolge könnte das Trinken kontaminierten Wassers oder der Kontakt mit Fledermauskot zu Infektionen führen.

Die Geretteten mussten deshalb zunächst noch warten, bis sie ihre Eltern wieder in die Arme schließen konnten. Erst nachdem die Laborergebnisse geprüft sind, sollen die Eltern der vier am Sonntag Geretteten – bei einem günstigen Befund und nach 48 Stunden Wartezeit – ihre Kinder besuchen dürfen, allerdings nur in Schutzkleidung.

Die Rettungsaktion war äußerst kompliziert und risikoreich. Die Jungen zwischen elf und 16 mussten sich vier Kilometer durch enge, unter Wasser stehende Tunnel zwängen. Ein professioneller Taucher und freiwilliger Helfer sprach in einem Interview mit dem Sender BBC von "extrem gefährlichen" Bedingungen bei "null Sicht". Die meisten Jungen konnten nicht schwimmen, keiner von ihnen hatte Taucherfahrung.

Die Rettungskräfte hatten den Eingeschlossenen in der Höhle beigebracht, wie man eine Maske trägt und mit Hilfe eines Sauerstofftanks atmet. Die zwölf Jungen und ihr Trainer hatten sich am 23. Juni nach dem Fußballtraining in die Höhle im Norden Thailands gewagt und waren dann vor den durch heftige Regenfälle verursachten Wassermassen tief ins Innere geflüchtet.

afp

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