Ausland

Todeszahlen durch Hepatitis steigen trotz sinkender Infektionen

  • Dienstag, 9. April 2024
/Pixel-Shot, stock.adobe.com
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Genf – Weltweit werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) viel zu wenige Hepatitis-Er­krankungen diagnostiziert und behandelt. Deshalb sei die Zahl der Menschen, die an viraler Hepatitis starben, von 1,1 Millionen im Jahr 2019 auf 1,3 Millionen im Jahr 2022 angestiegen, hieß es heute von der UN-Behörde in Genf. 83 Prozent der Todesfälle gingen demnach auf Hepatitis B zurück, 17 Prozent auf Hepatitis C.

Bei den Neuinfektionen registrierte die WHO einen leichten Rückgang, von 2,5 Millionen im Jahr 2019 auf 2,2 Millionen im Jahr 2022. Dies deute darauf hin, dass Impfkampagnen und andere Vorbeugungsmaßnahmen Wir­kung zeigen. Dennoch würden noch immer jeden Tag 6.000 Menschen angesteckt, betonte die Organisation.

Nur bei 13 Prozent aller Menschen mit chronischer Hepatitis B war die Erkrankung Ende 2022 diagnostiziert, und nur drei Prozent hatten Zugang zu einer antiviralen Therapie. Bei Hepatitis C war demnach etwa ein Drittel der Fälle diagnostiziert, etwa ein Fünftel der Betroffenen waren in Behandlung.

Viele Länder würden Hepatitis-Medikamente noch immer zu teuer einkaufen, obwohl günstigere Generika am Markt seien, kritisierte die WHO. Außerdem würden Tests und Therapien vielerorts nicht vom Staat finanziert, sondern seien von den Patienten zu bezahlen.

Hepatitis B und C belasten vor allem Bevölkerungen in Afrika und Asien. Zwei Drittel der weltweiten Neuinfek­tionen entfallen laut WHO auf Äthiopien, Bangladesch, China, Indien, Indonesien, Nigeria, Pakistan, die Philip­pinen, Russland und Vietnam.

dpa

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