Tödlicher Gelbfieber-Ausbruch: Notstand in Kolumbien ausgerufen

Bogotá – Kolumbien hat wegen eines tödlichen Gelbfieber-Ausbruchs den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Notstand ausgerufen. Die Regierung rief die Bevölkerung des südamerikanischen Landes auf, sich impfen zu lassen und bei Reisen über Ostern Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Gelbfieber wird durch ein Virus verursacht, das von Mücken übertragen wird. Die Erkrankung kommt in mehreren Ländern Afrikas und Südamerikas vor, darunter auch in Kolumbien. Typische Symptome sind Fieber, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Häufig verläuft die Erkrankung mild. Bei dem aktuellen Ausbruch in Kolumbien gibt es jedoch mehr tödliche Verläufe als sonst.
Seit Jahresbeginn habe die Regierung 74 Infektions- und mindestens 34 Todesfälle verzeichnet, sagte Gesundheitsminister Guillermo Jaramillo im Radio. Es handele sich also um „eine Sterblichkeitsrate von fast 50 Prozent“, sagte er zur Begründung für die Ausrufung des Notstands. Das Virus habe sich zudem über die ländlichen Gebiete hinaus ausgebreitet, die traditionell als Risikogebiete für Gelbfieber-Ausbrüche gelten – „und stellt damit eine Bedrohung für noch mehr Gemeinden dar“, so Jaramillo.
Besonders ernst sei die Lage im Kaffeeanbaugebiet Tolima, wo die Zahl der bestätigten Gelbfieberfälle von September bis Mitte April von vier auf 22 gestiegen sei, sagte der Minister. Wegen der Zunahme der Infektionsfälle in Kolumbien werde bei der Ein- und Ausreise ab sofort der Impfausweis kontrolliert.
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro rief zusätzlich den wirtschaftlichen Notstand aus und rief seine Landsleute auf, sich impfen zu lassen. „Ungeimpfte sollten sich über Ostern nicht in Risikogebieten aufhalten“, schrieb Petro auf seiner Facebook-Seite. Dies gelte „vorerst“ für das Kaffeeanbaugebiet im Zentrum des Landes.
Petro machte den Klimawandel für die Ausbreitung des Virus verantwortlich, da die Gelbfiebermücke Aedes aegypti durch die steigenden Temperaturen in immer höhere Lagen vordringe.
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