Ausland

Tote auf russischer Coronastation nach Panne in Sauerstoffsystem

  • Dienstag, 10. August 2021
Der Einang zum städtischen Krankenhaus. Mehrere Stunden nach dem Tod mehrerer Coronapatienten als Folge eines Sauerstoffausfalls ist die Versorgung in dem betroffenen russischen Krankenhaus wieder sichergestellt. /dpa/TASS | Olga Smolskaya
Der Einang zum städtischen Krankenhaus. Mehrere Stunden nach dem Tod mehrerer Coronapatienten als Folge eines Sauerstoffausfalls ist die Versorgung in dem betroffenen russischen Krankenhaus wieder sichergestellt. /dpa/TASS | Olga Smolskaya

Moskau – Nach einer Panne bei der Sauerstoffversorgung sind elf Patienten einer russischen COVID-19-Station gestorben. Grund des Unglücks sei ein Riss in einem Sauerstoffversorgungsschlauch in der Klinik in Wladikawkas, zitierten russische Nachrichtenagenturen gestern den Regierungschef der Repu­blik Nord-Ossetien, Sergej Minjailo.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren alle Todesopfer künstlich beatmet worden. Der Nach­richtenagentur Tass zufolge wurde ein Strafermittlungs­verfahren eingeleitet. Den Angaben zufolge be­fan­den sich zum Zeitpunkt des Unglücks 71 Menschen auf der Coronastation in intensivmedizinischer Behandlung. 13 erhielten demnach „lebenserhaltende“ Maßnahmen.

Minjailo erklärte, die Lungen der neun gestorbenen Patienten seien bereits vor dem Unglück zu „90 Pro­zent beschädigt“ gewesen. Es sei deshalb verfrüht, ihren Tod allein auf den Riss in dem Sauerstoffversor­gungsschlauch zurück­zuführen. Die Panne sei „schnell entdeckt und binnen 30 bis 40 Minuten behoben“ worden.

Grundsätz­lich gebe es in Nord-Ossetien kein Problem bei der Versorgung von Krankenhäusern mit Sau­erstoff. Tass berichtete derweil unter Berufung auf die Ermittlungsbehörden, es sei eine strafrechtliche Unter­suchung eingeleitet worden, die klären soll, ob Sicherheitsstandards verletzt worden seien.

Seit Beginn der Coronapandemie war es mehrfach zu tödlichen Bränden auf Covidstationen russischer Krankenhäuser gekommen. Als Auslöser der Feuer gelten defekte Beatmungsgeräte.

Bei einem Brand in einem Krankenhaus im südöstlich von Moskau gelegenen Rjasan waren im Juni drei Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt sieben Menschen kamen im Mai des vergangenen Jahres bei Bränden in Krankenhäusern in Moskau und Sankt Petersburg ums Leben.

afp

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