Vermischtes

Tragischer Tod stand am Anfang der bundesweiten Notrufe 110 und 112

  • Freitag, 3. Mai 2019
/picture alliance, dpa, David Ebener
/dpa

Winnenden – Heute gelten die bundesweiten Notfallnummern 110 und 112 in Deutsch­land als Selbstverständlichkeit. Vor 50 Jahren sah das noch anders aus. Die Einführung der Nummern geht auf einen traurigen Ausgangs­punkt zurück.

Am 3. Mai 1969 kam der achtjährige Björn Steiger auf tragische Weise ums Leben als er nach einem Schwimmbadbesuch die Straße überqueren wollte und von einem Auto er­fasst wurde. Das Kind starb nicht an seinen Verletzungen, sondern an einem Schock.

Weil der Krankenwagen zu spät kam, konnte der Junge nicht gerettet werden. Die Eltern – Sieg­fried und Ute Steiger – gründeten daraufhin die Björn-Steiger-Stiftung, die sich seither der Ver­besserung des deutschen Rettungswesens widmet.

Es gibt Einiges, was sie erreicht hat: Dazu zählen die Einführung der bundesweiten Not­rufnummer 110/112 (1973), der erste Baby-Notarztwagen (1974), die Einführung der De­fibrillation durch Laienhelfer (2001) und die Handyortung durch Rettungsleitstellen (2006).

Auch die lange bestehende Ausstattung deutscher Straßen mit Notrufsäulen geht auf eine Initiative der Steigers zurück. Weil heute faktisch jeder ein Handy hat, wurden die einst rund 8.000 orangenen Lebensretter allerdings mittlerweile abgebaut – bis auf 1.056 in Baden-Württemberg. Sie stehen insbesondere noch in Regionen mit schlechtem Mobilfunk­empfang.

Seit 2010 leitet der jüngere Sohn des Paares, Pierre Steiger, die Stiftung mit ihren 200.000 Förderern. Er sieht noch erhebliche Defizite im deutschen Rettungswesen. Deshalb sei das Ziel der Stiftung noch lange nicht erfüllt: sich selbst überflüssig zu machen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung