Transparenz bei Zusammenarbeit von Selbsthilfe und Industrie oberstes Gebot
Frankfurt – Die Zusammenarbeit von Industrie und Selbsthilfeverbänden und das Sponsoring der Selbsthilfe braucht vor allem Transparenz. Darauf weist der Verband der Ersatzkassen (vdek) in seiner aktualisierten Broschüre „Ungleiche Partner“ hin.
Die umfangreichen Ansprüche der Patienten an die Selbsthilfe seien schwer zu erfüllen, heißt es darin. Neben individueller Hilfe für Kranke und ihre Angehörigen würden professionelle Dienstleistungen erwartet: „Beratung und unabhängige Information auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaften sind gefragt, aber auch Interessenvertretung in politischen Gremien. Dazu Öffentlichkeitsarbeit, um die Belange von Patientengruppen und das Bild, das sich eine Gesellschaft von ihnen macht, aktiv mitzugestalten“, so die Autoren.
Diese Aufgaben seien als reines Ehrenamt nicht zu bewältigen. Die Selbsthilfeverbände benötigten daher Etats, das aus verschiedenen Quellen stamme: Mitgliedsbeiträge, öffentliche Zuwendungen, der Selbsthilfeförderung der Krankenkassen, Beiträge weiterer Sozialversicherungsträger und Stiftungen. Auch Spenden und Sponsoring von Unternehmen spielten zunehmend eine Rolle, vor allem aus der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie.
„Selbsthilfegruppen und -organisationen sollten aus Gründen der Transparenz ihre Finanzierungsquellen offenlegen. Dies wird für die meisten auch kein Problem darstellen“, sagte Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen bei der Vorstellung der Broschüre. Denn die Glaubwürdigkeit der gesundheitlichen Selbsthilfe stehe auf dem Spiel, wenn Beziehungen zu Wirtschaftsunternehmen undurchschaubar seien.
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